Schulnoten - sind sie nötig? Andere Schulmodelle

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Re: Schulnoten - muss das wirklich sein ?

Beitragvon lesslow » Dienstag 1. Februar 2011, 16:17

Uli hat geschrieben:Ja, Spitzer ist wirklich Spitze - ich finde es z.B. sehr überzeugend, wie er die schädliche Rolle des Fernsehens für Kinder begründet.
http://www.morgenweb.de/ratgeber/famili ... 16605.html


Ja! Wir hatten ein Interview von Ihm gesehen, wo er speziell auf das Thema Lernen und Schule einging. Er hatte da ein paar wirklich gute und einleuchtende Dinge zu sagen und Ideen, die nur wünschenswert für die deutsche Schullandschaft wären; wo es Kinder gibt, die jeden Morgen in ein anderes Bundesland fahren, weil Sie dort auf ein Gymnasium können, während im eigenen Bundesland nur ein Hauptschulbesuch drin gewesen wäre.


"Wir haben die erstaunlichsten Möglichkeiten der Mitteilung durch Presse, Rundfunk und Fernsehen, und zugleich werden wir täglich mit einem Unsinn gefüttert, der für den Verstand von Kindern beleidigend wäre, würden diese nicht damit großgezogen." - Erich Fromm (Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe)
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Schulnoten - muss das wirklich sein ?

Beitragvon elfenpfad » Mittwoch 2. Februar 2011, 14:11

@Lesslow

Danke für das Reinstellen des wirklich sehr interessanten videos von Dr. Manfred Spitzer. Ich habe es mir gestern Nacht angehört.

Seine Erkenntnis:
Neue Gehirnzellen wachsen durch Lernen und Bewegung. Durch die Umsetzung der neurowissenschaftlichen Erkenntnisse können wir alle unsere Kinder schlauer machen.

.... sollte ein Anlass sein, mehr Bewegung in den Schulablauf zu bringen, im wörtlichen und auch im übertragenen Sinne .

Interessant fand ich seine Aussage, dass die Gehirnentwicklung ja eigentlich erst bis weit nach der Pubertät abgeschlossen ist, so um das 20. Lebensjahr rum.
Und das es bis dahin gilt, die Spuren, die gemachte Erfahrungen in der Synapsenbildung hinterlassen, durch gemachte Erfahrungen im Lernbereich zu fördern, und durch genügend Bewegung dieses Vorgehen zu unterstützen.
Also sollten die bisher positiven Ansätze der Lernvermittlung durch Erfahren und Bewegung, die es zumindest in einigen Schulen in den Unterstufen diesbezüglich durchaus gibt - ( jedenfalls hier in der Schweiz ) - auf jeden Fall auch in die Oberstufen weiter praktiziert werden.
Dass ja Bewegung auch Stress abbauen kann, ist ein weiterer wichtiger Punkt dabei.


Ja! Wir hatten ein Interview von Ihm gesehen, wo er speziell auf das Thema Lernen und Schule einging. Er hatte da ein paar wirklich gute und einleuchtende Dinge zu sagen und Ideen, die nur wünschenswert für die deutsche Schullandschaft wären;

Kannst Du dieses Inteview mal reinstellen, würde mich interessieren .

Uli hat geschrieben
Ja, Spitzer ist wirklich Spitze - ich finde es z.B. sehr überzeugend, wie er die schädliche Rolle des Fernsehens für Kinder begründet.
http://www.morgenweb.de/ratgeber/famili ... 16605.html

Ja, er erklärt hier sehr schön, dass beim Fernsehen keine echten Erfahrungen gemacht werden, nur theoretische Vermittlung, die der Gehirnentwicklung nichts nützt. Von allen anderen Nebenwirkungen mal abgesehen.
Wobei ja nichts gegen ein gesundes Mass an fernsehen spricht. Und es ja auch durchaus echt gute Sendungen gibt, die zumindest Anregungen bieten, das Geschaute auch mal real zu erleben/auszuprobieren ect.

Theorie mit Praxis zu verbinden, sollte also ein Ziel im Unterricht sein. Das so Gelernte wird dann auch nicht wieder so schnell vergessen werden, wie das beim reinen Frontalunterricht geschieht, was ja auch schon angesprochen wurde in der Diskussion.

Mehr Spass am Lernen würde es auch noch zusätzlich bringen
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Re: Schulnoten - muss das wirklich sein ?

Beitragvon lesslow » Mittwoch 2. Februar 2011, 15:44

elfenpfad hat geschrieben:Kannst Du dieses Inteview mal reinstellen, würde mich interessieren .


Nein, leider nicht. Da es im Internet nicht zu finden ist, aber ich könnte meinen Lehrer mal fragen, ob er mir die DVD ausleiht... Dann lässt sich vielleicht ein Weg finden.
„Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.“ - Hermann Hesse
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Re: Schulnoten - muss das wirklich sein ?

Beitragvon elfenpfad » Donnerstag 3. Februar 2011, 00:25

lesslow hat geschrieben

elfenpfad hat geschrieben:Kannst Du dieses Inteview mal reinstellen, würde mich interessieren .

Nein, leider nicht. Da es im Internet nicht zu finden ist, aber ich könnte meinen Lehrer mal fragen, ob er mir die DVD ausleiht... Dann lässt sich vielleicht ein Weg finden.
[
Wenn es Dir nicht zu viel Mühe macht, bezw. Zeit raubt , die Du ja selbst zum lernen brauchst less ;) wäre das cool, weil sicher sehr interessant, danke :)



Ich hab ein video gefunden, dass neue Schulmodelle in z.B. Schweden und Finnland, und im Heidiländli ;) vorstellt.

Auf der Suche nach der Schule der Zukunft


Spielend lernen ist das Motto dort, und die Kinder sollen sich wohlfühlen und ohne Angst lernen. Individuelles Lernen und Fördern sind dort gross geschrieben. Die Erfolge zeigen sich in den Leistungen der kids

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Re: Schulnoten - muss das wirklich sein ?

Beitragvon Uli » Freitag 4. Februar 2011, 13:15

elfenpfad hat geschrieben:...
Ja, er erklärt hier sehr schön, dass beim Fernsehen keine echten Erfahrungen gemacht werden, nur theoretische Vermittlung, die der Gehirnentwicklung nichts nützt. Von allen anderen Nebenwirkungen mal abgesehen.
Wobei ja nichts gegen ein gesundes Mass an fernsehen spricht. Und es ja auch durchaus echt gute Sendungen gibt, die zumindest Anregungen bieten, das Geschaute auch mal real zu erleben/auszuprobieren ect.

Theorie mit Praxis zu verbinden, sollte also ein Ziel im Unterricht sein. Das so Gelernte wird dann auch nicht wieder so schnell vergessen werden, wie das beim reinen Frontalunterricht geschieht, was ja auch schon angesprochen wurde in der Diskussion.

Mehr Spass am Lernen würde es auch noch zusätzlich bringen



dazu passend:
Glotzen, bis die Synapsen qualmen

...
Die Fernsehwirtschaft hat seit einigen Jahren eine neue Zielgruppe erschlossen: Menschen zwischen vier und 24 Monaten. Das sogenannte Babyfernsehen ist inzwischen zu einer 500-Millionen-Dollar Industrie gewachsen. Lag in den siebziger Jahren das Einstiegsalter für regelmäßigen Fernsehkonsum noch bei vier Jahren, so liegt es nun bei vier Monaten.
...


Die setzen ihr Baby vor die Kiste und lassen sich noch einreden, ihm damit etwas Gutes zu tun. :(

Weit gefehlt ...
Nein, Kinder unter zweieinhalb Jahren lernen vom Fernsehen nichts. Im Gegenteil: Vorgänge, die auf dem Bildschirm gesehen werden, inspirieren die jüngsten Konsumenten weniger zur Nachahmung, zur spielerischen Aneignung als Vorgänge, die direkt vor ihnen vollzogen werden. Die Dimension Fernsehen kann nicht mit der Dimension Realität abgeglichen werden.
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Re: Schulnoten - sind sie nötig? Andere Schulmodelle

Beitragvon elfenpfad » Freitag 4. Februar 2011, 14:28

Uli hat geschrieben:
elfenpfad hat geschrieben:...
Ja, er erklärt hier sehr schön, dass beim Fernsehen keine echten Erfahrungen gemacht werden, nur theoretische Vermittlung, die der Gehirnentwicklung nichts nützt. Von allen anderen Nebenwirkungen mal abgesehen.
Wobei ja nichts gegen ein gesundes Mass an fernsehen spricht. Und es ja auch durchaus echt gute Sendungen gibt, die zumindest Anregungen bieten, das Geschaute auch mal real zu erleben/auszuprobieren ect.

Theorie mit Praxis zu verbinden, sollte also ein Ziel im Unterricht sein. Das so Gelernte wird dann auch nicht wieder so schnell vergessen werden, wie das beim reinen Frontalunterricht geschieht, was ja auch schon angesprochen wurde in der Diskussion.

Mehr Spass am Lernen würde es auch noch zusätzlich bringen



dazu passend:
Glotzen, bis die Synapsen qualmen

...
Die Fernsehwirtschaft hat seit einigen Jahren eine neue Zielgruppe erschlossen: Menschen zwischen vier und 24 Monaten. Das sogenannte Babyfernsehen ist inzwischen zu einer 500-Millionen-Dollar Industrie gewachsen. Lag in den siebziger Jahren das Einstiegsalter für regelmäßigen Fernsehkonsum noch bei vier Jahren, so liegt es nun bei vier Monaten.
...


Die setzen ihr Baby vor die Kiste und lassen sich noch einreden, ihm damit etwas Gutes zu tun. :(

Weit gefehlt ...
Nein, Kinder unter zweieinhalb Jahren lernen vom Fernsehen nichts. Im Gegenteil: Vorgänge, die auf dem Bildschirm gesehen werden, inspirieren die jüngsten Konsumenten weniger zur Nachahmung, zur spielerischen Aneignung als Vorgänge, die direkt vor ihnen vollzogen werden. Die Dimension Fernsehen kann nicht mit der Dimension Realität abgeglichen werden.

Das ist allerdings der Hammer :shock:

Ich würde gern dieses spezielle Thema in diesem Thread weiter diskutieren,: ich glotz TV -

http://forum.alltopic.de/viewtopic.php?f=29&t=173

dann wird der auch mal wieder belebt ;) Ich werde dort gern weiter auf Deinen Beitrag eingehen :)

Auch wenn es indirekt ja schon auch zum Thema lernen dazugehört, kommen wir sonst vom eigentlichen Thema Schule/Noten ect. bissl. weg.
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