Hallo Zarathustra.
Ich antworte mal erst auf Deinen zweiten Beitrag, da er, meiner Meinung nach, den aktuellen Stand Deiner Meinung darstellt:
Zarathustra hat geschrieben:Kein europäischer Staat kann sich politisch leisten, wie im Irak-Krieg , gegen Amerikanische Pläne im (Persischen) Golfregion , was auch ein Krieg gegen Iran beinhaltet, Stellung zu nehmen, wenn die US Regierung als Beschützer des Judenstaates die Region in Brand setzt.
Erstmal glaube ich nicht, daß "die US Regierung als Beschützer des Judenstaates die Region in Brand setzt", setzen würde - soweit dürfte die Freundschaft bestimmt nicht gehen.
Ich bin auch mal gespannt, wie die Deutsche Bundesregierung reagieren wird, wenn Israel die iran. Nuklearanlagen angreift, und Iran daraufhin zurück schlägt. Wie weit die "Staatsräson" geht?
Im Gegenteil:
Ich glaube, es ist offensichtlich, daß auch die USA sich einen weiteren Krieg nicht leisten können - finanziell wie politisch. Ein Krieg, von dem niemand weiß, wie umfangreich er wird, auf welche Länder er übergreift, und wie und wo er endet.
Gegensatz zum Iran:
Ahmadinedschad ist in der arab. Welt auch nicht unbedingt beliebt. Bei Assad liegt die Sache etwas anders. Von daher könnte und würde ein Angriff auf Syrien letztlich als ein Angriff auf ein arabisches (Bruder-) Land gewertet - als ein Glaubenskrieg. "arabische Nation"
Jeder Führer eines Landes, der sich gegen Amerika wendet, wird in der arab. Welt erstmal Bewunderung hervorrufen. Ob er dazu hinterher - bei kriegerischen Auseinandersetzungen - auch noch dies Solidarität erhällt? Fraglich.
Von daher - unter Berücksichtigung des eingangs Erwähnten:
Zu welcher Stellung, zu welchem Gegensatz sollte denn ein europäischer Staat gelangen? ... sich aussprechen gegenüber amerikanischen Pläne? Zu einem Krieg? ... ohne die USA? ... ohne die UN? Dies beinhaltet nur das direkte millitärische Eingreifen - mit eigenen Truppen.
Daß versch. Länder versch. Unterstützung leisten, ... ist klar und deutlich. Das macht "der Westen" genauso wie Russland oder China.
Übrigends: Warum sollte "der Westen" eine Revolution unterstützen, letztlich sogar einen Krieg führen, von dem nicht sichergestellt ist, was hinterherkommt? ... ob die folgende Regierung immer noch westl. orientiert ist? ... wenn es nicht letztlich zum Wohle der Bevölkerung sein sollte - die Veränderung und die Unterstützung?
Zu Israel ist zu sagen, daß es immer Staaträson war, daß es sich keine Regierung erlauben kann und darf, daß sie ihr Volk ungeschützt, ungestraft dem Gegner ausliefert - nicht nachdem, was mit den Juden im Dritten Reich geschah ... egal wie der Gegner auch heißt. Ob ein Millitärschlag gegen Iran das richtige Mittel wäre, ... das bleibt dahingestellt.
Könnte nicht alleine solche Überlegungen, die Drohung damit, eine politische Verhandlung, eventuell ein "klein Beigeben" "erzwingen"?
Für einen israel. Militärschlag bedarf Israel bestimmt nicht die Zustimmung der USA, schon garnicht ihre Unterstützung - das hat Israel ja in der Vergangeheit öfters
bewiesen.
Zarathustra hat geschrieben:China und Russland konnen sich leisten, besonnener und gelassener die Entwicklung abzuwarten, ... haben die Russland und China bessere Karten, ...
Russland ... China ... besonnen und gelassen? Wage ich teilweise zu bezweifeln!
Gelassen, JA! ... weil sie ein Veto-Recht in der UN besitzen. Weil sie - gilt ebenso für den Iran, bei einem Sturz Assads, weil sie dann event. ihren letzten (arabischen) Verbündeten verlieren würden.
Besonnen? Ich weiß nicht ... sie haben immer gesagt, wogegen sie sind, weniger wofür - zumindest hätten diese "Pläne" wenig zu einer Lösung beigetragen, da eine Zustimmung Assads zu einer Lösung - etwa einem Waffenstillstand - eine sehr geringe Halbwertzeit hätte ... hat die Vergangenheit öfter gezeigt.
Europa und Einigkeit:
Wir haben nunmal, zur Zeit, 27 Regierungen, 27 souveräne Regierungen in Europa - der EU, von daher ist es nur zu verständlich, daß es auch versch. Meinungen, konträre Meinungen gibt - wäre ja auch nicht zu wünschen, daß alle und sofort einer Meinung wären ... dies könnte fast an eine Diktatur herankommen.
Daß andere Länder nunmal in der glücklichen Lage sind, auf ihre Bevölkerung und deren Befindlichkeiten weniger bis garkeine Rücksicht nehmen zu müssen, mag ein Vorteil sein - zumindest, wenn es sich um diktatorisch regierte Staaten handelt, welche dadurch eben schneller und intensiver handeln können, aber ich bin jedenfalls froh, daß es hierzulande noch eine Demokratie, mit einer gelassenen Reflexions- und Diskursfähigkeit gibt.