Hallo Ralf!
ralfkannenberg hat geschrieben:vielleicht gibt es ja einen einfachen Fall, in dem man sich diese ganzen umständlichen Überlegungen ersparen kann. Im Allgemeinen braucht man das dann gar nicht herzuleiten, es sei denn, jemand stellt sich auf den Standpunkt, dass nur im einfachen Fall eine relativistische Korrektur erforderlich ist und im allgemeinen Fall nicht.
Schaun mer mal:
Sei das KS \(\underline{\Sigma}_♁^{xyz}\) rechthändig, orthonormal, und so orientiert, dass \(\underline{\vec{e_y}}\) in Richtung Sonne zeigt und \(\underline{\vec{e_z}}\) zum geographischen Nordpol der Erde.
Sei \(\underline{\vec{r}}[S_i](\underline{\tau})\) der Ortsvektor des \(i\)-ten Satelliten zur Zeit \(\underline{\tau}\) und \(\underline{\vec{r}}[O](\underline{\tau})\) der entsprechende Ortsvektor eines terrestrischen Beobachters \(O\).
Klassisch gilt \(\underline{\tau} = t\).
Sei
\[\frac{d}{d\underline{\tau}}\langle \underline{\vec{e_z}},\underline{\vec{r}}[O](\underline{\tau})\rangle = 0\] f.a. \(\tau\);\(O\) bewege sich also nicht in polarer Richtung.
Jetzt gehen wir mal idealisierend davon aus, dass es 4 Satelliten \(S_j,\ j \in \{1,2,3,4\} \) gibt, für die zumindest zu einem Zeitpunkt \(\underline{\tau_0}\) gilt
\[\left.\frac{d}{d\underline{\tau}}\langle \underline{\vec{e_z}},\underline{\vec{r}}[S_j](\underline{\tau})\rangle = 0\right|_{\underline{\tau}=\underline{\tau}_0},\] deren Ortsvektoren also zu \(\underline{\tau}_0\) gelichzeiteig ein z-Extremum annehmen (es ist infolge der Bahngeometrie dann auch wirklich ein Extremum und kein Sattelpunkt).
Von den \(S_j\) können höchtens zwei zudem in der Schnittebene des Längenkreise von \(O\) stehen, und für nur jene \(S_\phi\) gilt dann
\[\left.\frac{d}{d\underline{\tau}}\underline{\vec{r}}[S_\phi](\underline{\tau})=\lambda \frac{d}{d\underline{\tau}}\cdot \underline{\vec{r}}[O](\underline{\tau}) \right|_{\underline{\tau}=\underline{\tau}_0},\]
höchstens die Geschwindigkeitsvektoren jener sind also zum Zeitpunkt \(\underline{\tau}_0\) kollinear zu jenem des Beobachters; die Geschwindigkeitsvektoren der anderen zwei müssten in jedem Fall durch eine Drehung an das Gleichungssystem gekoppelt werden.
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Bevor man den Zirkus veranstaltet kann man's dann also auch gleich allgemeingültig ansetzen; es ist nach meiner Erfahrung bei 3D-Problemen sowieso besser, den algebraischen Ansatz möglichst breit zu halten, da sich dort Fehler viel leichter eleminieren lassen als tief in der Numerik.
Bei der numerischen Darstellung kommen nämlich von selbst noch solche Fehlerquellen wie
- Pre- vs Postmultiplikation
- Column- vs Rowmajor Konvention
- aktive vs passive Trafo
hinzu, da hat man i.d.R. schon genügend Kleinarbeit zu leisten.
Grüsse, Holger