Dgoe hat geschrieben:ralfkannenberg hat geschrieben:woher wusste Ortiz, wohonm Stoss sein Teleskop richten sollte ?
Antwort:He says that he found Haumea in late July 2005, on images taken on March 7, 9, and 10, 2003.
Hallo Dgoe,
jetzt kommen wir der Sache näher.
Tatsächlich genügen aus mathematischer Sicht 3 Beobachtungen, um eine Planetoidenbahn bestimmen zu können, das war ja der Durchbruch von Carl-Friedrich Gauss, als er im Jahre 1801 die Position des erstentdeckten Planetoiden Ceres nach 1 Jahr berechnen und die Astronomen ihn dann wiederentdecken konnten.
Nur: das gilt nur im idealen Fall, dass die Messdaten exakt sind. Und das sind sie nicht, sie haben kleine Ungenauigkeiten. Bei einem Planetoiden im Abstand von 50 AU genügen drei Beobachtungspunkte in nur 4 Tagen nicht aus, um die Bahnelemente genügend genau bestimmen zu können. Bei den beiden grössten Zentauren, die beide leider verloren gegangen sind, hatte man über einen viel längeren Zeitraum 10 bzw. 14 Messungen, Du kannst die Details für 1995 SN55 und 2010 TR19 nachschauen. Und die beiden waren näher als die Haumea, hatten also eine viel grössere Eigenbewegung; 1995 SN55 beispielsweise war knapp 40 AU entfernt.
Was ich sagen will: aus den 3 Beobachtungen konnte man ungefähr schätzen, wie weit der weg ist und wie gross der ist, aber nicht seine Bahn bestimmen. Insbesondere konnte man aus diesen 3 Beobachtungen auch nicht auf das prediscovery image aus dem Jahre 1955 schliessen.
Dazu brauchte man also noch dringend eine Beobachtung aus dem Jahre 2005, denn in den 3 Jahren seit dem ersten 3 Beobachtungen ist die Haumea ein gutes Stückchen weitergezogen. Hell genug war die Haumea ja, man wusste nur nicht, wohin genau zu schauen ...
Und jetzt fehlt nur noch 1 Puzzlesteinchen, um herauszufinden, wohin das Amateurteleskop auf Mallorca gerichtet werden musste, und dieses Puzzlesteinchen hat etwas mit "K40506A" zu tun.
Freundliche Grüsse, Ralf
EDIT 15:56 Uhr: Korrekturen