SpinOff: Higgs & QTF (ruht in jedem IS ruht ein Äther)

Die Quantenphysik ist ein Teilgebiet der Physik, das sich mit dem Verhalten und der Wechselwirkung sehr kleiner Systeme befasst. Messungen an Molekülen und noch kleineren Systemen liefern Ergebnisse, die der klassischen Physik widersprechen. Insbesondere sind bestimmte Größen quantisiert, das heißt, sie können nicht beliebige, sondern nur bestimmte diskrete Werte annehmen, die sich um sogenannte „Quanten“ unterscheiden. Der Begriff „Quantenphysik“ wird nicht als eindeutig definierte Bezeichnung einer bestimmten physikalischen Theorie verwendet, sondern als Sammelbegriff für verschiedene Quantentheorien.

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Re: SRT Grundaussage: 2. Postulat – in jedem IS ruht ein Äth

Beitragvon Uli » Mittwoch 25. Juli 2012, 10:15

Nach meinem unmaßgeblichen Geschmack ist es schon nahezu mystisch, von allgegenwärtigen Wechselwirkungen mit einem omnipräsenten Hintergrundfeld zu reden, das ansonsten unbeobachtbar ist und dessen einziger Zweck es ist, massive Teilchen in der Theorie zuzulassen.

Aber sei's drum ... .
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Re: SRT Grundaussage: 2. Postulat – in jedem IS ruht ein Äth

Beitragvon nocheinPoet » Mittwoch 25. Juli 2012, 10:38

Hm,...

sind wir nicht alle ein wenig crank?
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Re: SRT Grundaussage: 2. Postulat – in jedem IS ruht ein Äth

Beitragvon Uli » Mittwoch 25. Juli 2012, 10:40

Solkar hat geschrieben:Hallo Uli!

Danke!

Gut dass Du das gefunden hast; das liegt also offenbar ein Typo vor.

Aber anyway Was "Taylored" er denn da eigentlich, falls er da "Taylored"? :D

Oder ist sowas
u = u(x(t),y(t),z(t),t)
gemeint und dann eine Nährung der totalen Zeitableitung
du/dt = (∂u/∂x) (dx/dt) + (∂u/∂y) (dy/dt) + (∂u/∂z) (dz/dt) + ∂u/∂t
durch den vierten Summanden ∂u/∂t, z.B. weil die partiellen Ortsabhängigkeiten von u zu gering beitragen?


Grüsse,

Solkar


Aus den Ausschnitten ergibt sich mir leider nicht, was u überhaupt sein soll. Als kostenloses Download habe ich Sommerfelds Arbeit leider auch nirgends gefunden: weder das Original noch eine Übersetzung ins Englische.

Das Argument muss aber wohl in die von dir skizzierte Richtung gehen.

Er wird schon alles richtig gemacht haben ... ist ja immerhin Sommerfeld. :)

Gruß,
Uli
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Re: SRT Grundaussage: 2. Postulat – in jedem IS ruht ein Äth

Beitragvon Tachyon » Mittwoch 25. Juli 2012, 10:46

Uli hat geschrieben:
Es ist doch nunmal eine Trickserei, um auf Umwegen massive Eichbosonen zu erhalten.


Ich bin immer wieder verwundert, dass viele die störungstheoretische Behandlung von Feldern realer nehmen als die Felder. Warum sollte das Higgsfeld eine Trickserei sein und der Rest der elektroschwachen Theorie real? Nur weil man die Wechselwirkung von Photon, Z-Boson und den W-Bosonen so schön anschaulich als Feynman-Graphen darstellen kann? Gerade diese Darstellung empfinde ich oft als eine "Über-Veranschaulichung".

Gruß,
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Re: SRT Grundaussage: 2. Postulat – in jedem IS ruht ein Äth

Beitragvon Uli » Mittwoch 25. Juli 2012, 11:06

Tachyon hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:
Es ist doch nunmal eine Trickserei, um auf Umwegen massive Eichbosonen zu erhalten.


Ich bin immer wieder verwundert, dass viele die störungstheoretische Behandlung von Feldern realer nehmen als die Felder. Warum sollte das Higgsfeld eine Trickserei sein und der Rest der elektroschwachen Theorie real? Nur weil man die Wechselwirkung von Photon, Z-Boson und den W-Bosonen so schön anschaulich als Feynman-Graphen darstellen kann? Gerade diese Darstellung empfinde ich oft als eine "Über-Veranschaulichung".

Gruß,
Tachyon


Das, was für mich eine Wechselwirkung ausmacht, ist nicht ein Feynmandiagramm; sie wird für mich durch den Austausch verschiedener Größen der Physik (Energie, Impuls, ...) zwischen zwei Objekten charakterisiert ("Interaktion"). Die "Wechselwirkung", welche die Massen erzeugt, ist aber nur ein in den Feldoperatoren tri-linerarer Term in der Lagrangedichte. Dass dieser Term durch eine Entdeckung des Higgsbosons gut gestützt wird, stelle ich natürlich nicht in Abrede.

Gruss,
Uli

___
Andererseits redet man in Feldtheorien eh auch von "Selbst-Wechselwirkungen"; es gibt auch Ideen, dass Massen durch solche Selbst-Wechselwirkungen ("Massenrenormierung") erst zustande kommen. Vielleicht sehe ich das alles ein wenig "zu eng". :)
Zuletzt geändert von Uli am Mittwoch 25. Juli 2012, 11:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: SRT Grundaussage: 2. Postulat – in jedem IS ruht ein Äth

Beitragvon Tachyon » Mittwoch 25. Juli 2012, 11:09

Hallo Uli,

Fun-fact dazu: In der Quantenmechanik gibt es Wechselwirkungen, die weder Impuls noch Energie austauschen, aber trotzdem die Kohärenz eines Zustands zerstören.

Gruß,
Tachyon
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Re: SRT Grundaussage: 2. Postulat – in jedem IS ruht ein Äth

Beitragvon Uli » Mittwoch 25. Juli 2012, 11:12

Tachyon hat geschrieben:Hallo Uli,

Fun-fact dazu: In der Quantenmechanik gibt es Wechselwirkungen, die weder Impuls noch Energie austauschen, aber trotzdem die Kohärenz eines Zustands zerstören.

Gruß,
Tachyon


Jetzt machst du mich aber neugierig, Joachim. :)

___
Ach so, du spielst vielleicht auf unseren Thread im Quantenforum an
"verschränkte Photonen in Lichtleitern"
http://www.quantenforum.de/viewtopic.php?f=8&t=353

Bei Totalreflexion im Lichtwellenleiter wird aber schon Impuls ausgetauscht.
Zuletzt geändert von Uli am Mittwoch 25. Juli 2012, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Solkar » Mittwoch 25. Juli 2012, 11:55

Uli hat geschrieben:Die "Wechselwirkung", welche die Massen erzeugt, ist aber nur ein in den Feldoperatoren tri-linerarer Term in der Lagrangedichte.

Könntest Du jenen Term bitte anschreiben resp in einem der Anschriebe der Lagrangedichte, die man im Web findet, aufzeigen?

Grüsse,

Solkar
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Re: Quantenfelder

Beitragvon Uli » Mittwoch 25. Juli 2012, 14:13

Solkar hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:Die "Wechselwirkung", welche die Massen erzeugt, ist aber nur ein in den Feldoperatoren tri-linerarer Term in der Lagrangedichte.

Könntest Du jenen Term bitte anschreiben resp in einem der Anschriebe der Lagrangedichte, die man im Web findet, aufzeigen?

Grüsse,

Solkar


Hmm, ja ... wie war das noch?

Z.B. von hier
http://en.wikipedia.org/wiki/Electroweak_interaction

Bild

wäre der Term aus der Lagrangedichte für die Yukawa-Wechselwirkung zwischen Fermionen f und Higgs-Dublett H.
Wenn du H nun in der unitären Eichung darstellst (unser Thread "Higgs für Dummies" in Joachims Quantenforum)
http://www.quantenforum.de/viewtopic.php?f=7&t=373

Greiners Gleichung ([Gre8] Gl 4.132) dort , hier etwas vereinfacht

H(x) ~ [ lambda + Phi(x) ] (0, 1)

dann resultieren nach Ausmultiplikation 2 Sorten von Termen:

einer, der die Wechselwirkung zwischen dem physikalischen Higgs-Boson Phi(x) und den Fermionen enthält (Vertizes in Feynmangraphen, die zu realen Prozessen beitragen)

und ein anderer von der Art const*f*f - ein Term also, der den VEV des Higgs und die Fermionen fquer*f enthält. Letzterer ist ein Massenterm. Das ist der, den Joachim (aber natürlich nicht nur er) als "Wechselwirkung der Fermionen mit dem Higgs-Hintergrundfeld" bezeichnet. Ähnlich für die Eichbosonen.

Ich hoffe, das stimmt so ungefähr. :)

Gruß,
Uli
Zuletzt geändert von Uli am Mittwoch 25. Juli 2012, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Quantenfelder

Beitragvon Solkar » Mittwoch 25. Juli 2012, 15:04

Das hilft mir schon beträchtlich weiter; insbesondere die hier
Uli hat geschrieben:2 Sorten von Termen [...]
beginnende Aufschlüsselung nach den Summanden des Higgs-Terms.

Super! Dankeschön!

Grüsse,

Solkar

P.S: Iwie fühle ich bei der Beschäftigung mit den QFT manchmal wie ein Kind, das zwar schon die Buchstaben eines Alphabets kennt (hier also die mathematischen Operatoren und Symbole), für das sich die Buchstaben aber noch nicht zu Worten zusammenfügen.
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