Hallo Manuel, Du auch mal wieder zuhause
Bring doch mal die Diskussion dort mit dem Prinzip der lokalen Kausalität durcheinander.
Wenn zwei Gebiete raumartig getrennt sind, dann gibt es für jedes Gebiet einen Lichtkegel mit Ursache und Wirkung.
Das heißt, im jeweils anderen Gebiet würden wir nicht nach der (eigenen) Ursache suchen.
Aber das bedeutet eben nicht, daß die Ereignisse in 1 und 2 nicht korreliert sein können.
Sie können nämlich Ergebnisse einer vorherigen Handlung sein, z.B. einer (gezielten) Verschränkung.
Verschränkte Teilchen kann man mit einer Wellenfunktion beschreiben, wenn ich eines messe, kenne ich das andere, sie waren korreliert.
Wenn ich aber nicht weiß, daß sie verschränkt waren oder wurden (Handlung), muß doch jedes auch eine eigene Wellenfunktion haben, oder?
Noch so'n schlauen Satz gefunden: "Der deterministische Fall ist ein Grenzwert des probalistischen Falles."
Die gewöhnliche Quantenmechanik kann nicht in lokal kausale Theorien eingepaßt werden, man hat freie Variablen.
Um freie Variablen abzuschaffen und zu lokaler Kausalität zu kommen, bräuchte man eine "superdeterministische" Theorie.
Diese gibt es aber noch nicht, dann wären der anscheinend freie Wille und der anscheinende Zufall, wie es sie jetzt "gibt", tatsächlich hin.
Eure Diskussionen machen zwar Spaß, aber ich lese gerade ein gut sortiertes teures Buch für 59,80 €, wo man solche Sachen findet.
Sehr zu empfehlen John S. Bell "Sechs mögliche Welten der Quantenmechanik" Oldenbourg Verlag 2012, nach 8 Jahren endlich auf deutsch.
Wie geschrieben, gleich sechs mögliche interpretationen, nicht nur die zwei, über die man üblich siniert.
Bell sieht keine Chance für den Superdeterminismus, bei komplizierten Systemen vielleicht ein "deterministisches Chaos" oder die
"Pseydozufälligkeit", diese Entwicklungen werden mit den Quantencomputern gesucht, die brauchen aber eine "Fehlerausmerzmechanismus".
Ich will jetzt nicht die ganzen 300 Seiten in Kurzfassung bringen - Gruß Senf