Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

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Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon sanchez » Donnerstag 27. Januar 2022, 10:59

Hallo,

das ist mein erster Beitrag in diesem Forum hier.

Ich komme vom mahag Forum und habe dort folgendes gepostet:

Wie ist dunkle Materie? Masse die nur über die Gravitation wechselwirkt und nicht der elektromagnetischen Wechselwirkung unterliegt.
Was sie ist? Großes Fragezeichen.

Gravitation ist die schwächste Kraft und die ursprünglichste. Im Zustand höchster Energie gibt es nur die Gravitation.
Nimmt die Energie ab, spalten sich die andere drei Grundkräfte davon ab.

Deswegen sage ich: Kurz nach dem Urknall, bevor sich Protonen und Neutronen gebildet hatten, war das Universum ausschließlich voll von dunkler Materie.
Es gab nur Gravitation. Als die Energiedichte abnahm, entstand die Elektrodynamik, die elektromagnetische Wechselwirkung.
Die dunkle Materie verwandelte sich in Quarks und Elektronen. Aber nicht die gesamte dunkle Materie wurde umgewandelt.

Bei diesem Phasenübergang, müssen sich die Bestandteile ordnen, um eine neue Struktur zu bilden. Vergleichbar mit einer Schneeflocke.
Damit die filigrane, fein gegliederte Struktur der Schneeflocke entsteht, darf die Temperatur nur langsam fallen.
Nehme ich stattdessen einen Wassertropfen und lasse diesen schockgefrieren, erhält man einen gefrorenen Wassertropfen, mehr nicht.

Und so fiel die Temperatur so schnell, dass ab einem bestimmten Level, die dunkle Materie nicht mehr in gewöhnliche Materie umgewandelt werden konnte.
Sie war schon zu kalt. So kommt es, dass wir heute noch immer im Universum, Reste haben dieser ursprünglichen Materieform.

Weiter gedacht, wenn man dunkle Materie versteht, hat man wieder mal ein bisserl mehr verstanden vom Urknall.
Ich kann mir auch vorstellen, dass es eine Rückverwandlung gibt, einen Weg zurück.
Normale Materie umwandeln in dunkle Materie. Ich denke das ist schon real, der Kern eines schwarzen Lochs macht so was.
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Re: Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon nocheinPoet » Montag 7. Februar 2022, 22:50

Moin,

es lebt ja doch noch ...

Wie kommt es, MAHAG zu öde?

Ich weiß nicht ob hier noch was geht, Foren kommen bis auf wenig Ausnahmen ja leider aus der Mode.

Schauen wir mal ...
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Re: Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon ralfkannenberg » Dienstag 8. Februar 2022, 17:03

sanchez hat geschrieben:das ist mein erster Beitrag in diesem Forum hier.

Ich komme vom mahag Forum und habe dort folgendes gepostet:

Hallo sanchez,

willkommen. Ich habe schon Beiträge von Dir gesehen, muss aber gestehen, dass ich nur noch wenig mitlese.


sanchez hat geschrieben:Wie ist dunkle Materie? Masse die nur über die Gravitation wechselwirkt und nicht der elektromagnetischen Wechselwirkung unterliegt.

Ich bin nicht ganz sicher, ob das stimmt - meines Wissens könnten Dunkle Materie-Partikel zusätzlich auch über die schwache Wechselwirkung interagieren, siehe beispielsweise die immer wieder populären, aber eben nicht nachgewiesenen WIMPs oder auch die immer wieder aufgrund anderer theoretischer Überlehungen hergeleiteten Axionen.

Das sterile Neutrino (was gemäss jüngerer Publikationen jedoch schon "tot" sein soll) indes agiert tatsächlich nur über die Gravitation, deswegen auch sein Name "steril", da die anderen Neutrinos ebenfalls über die schwache Wechselwirkung interagieren.


sanchez hat geschrieben:Gravitation ist die schwächste Kraft und die ursprünglichste. Im Zustand höchster Energie gibt es nur die Gravitation.
Nimmt die Energie ab, spalten sich die andere drei Grundkräfte davon ab.

Vielleicht meinst Du das richtige, indes ist diese Aussage von Dir zumindest heikel: bei genügend hohen Energien gibt es eine super-vereinheitlichte Grundkraft und bei sinkender Energie spaltet sich als erstes die Gravitation davon ab, als nächstes dann die starke Wechselwirkung. Allerdings sind beide Theorien bis heute noch nicht verstanden.

Etwas pragmatischer ausgedrückt sind bis heute nur zwei solche Vereinheitlichungen verstanden, nämlich schon vor über 100 Jahren die Vereinheitlichung der elektrischen und der magnetischen Wechselwirkung (siehe "Induktion") zur elektromagnetischen Wechselwirkung und seit nun gut 50 Jahren die Vereinheitlichung der elektromagnetischen Wechselwirkung mit der schwachen Wecshelwirkung zur elektroschwachen Wechselwirkung. Albert Einstein hat sich an solchen Vereinheitlichungen vergeblich versucht und in der Literatur werden solche Versuche oftmals als das Suchen nach der "Weltformel" bezeichnet.

Allerdings sucht man heutzutage auch nach einer anderen "Weltformel" (die diesen Namen allerdings nicht trägt), nämlich der Vereinheitlichung des "Kleinen" mit dem "Grossen", also der Quantenphysik mit der allgemeinen Relativitätstheorie.


sanchez hat geschrieben:Deswegen sage ich: Kurz nach dem Urknall, bevor sich Protonen und Neutronen gebildet hatten, war das Universum ausschließlich voll von dunkler Materie.
Es gab nur Gravitation. Als die Energiedichte abnahm, entstand die Elektrodynamik, die elektromagnetische Wechselwirkung.
Die dunkle Materie verwandelte sich in Quarks und Elektronen. Aber nicht die gesamte dunkle Materie wurde umgewandelt.

Sieht schön aus, ist vermutlich aber eine Art "Privattheorie". Das mit dem Übrigbleiben kommt mir übrigens bekannt vor - bei der Asymmetrie von Materie und Antimaterie bleibt auch etwas Materie übrig. Ich hatte mir einmal überlegt, ob die heutigen positiv geladenen Protonen ursprünglich einmal Anti-Elektronen, also Positronen waren, die durch einen unbekannten Prozess zu Protonen "wegtransformiert" wurden, ehe sie sich mit den Elektronen wieder hätten annihilieren konnten, allerdings hat diese Idee auf Teilchen-Ebene mehr Probleme verursacht als gelöst.


sanchez hat geschrieben:Bei diesem Phasenübergang (...) Und so fiel die Temperatur so schnell, dass ab einem bestimmten Level, die dunkle Materie nicht mehr in gewöhnliche Materie umgewandelt werden konnte.

Ja, so versucht man all diese Symmetriebrüche, von denen es mehrere gibt, zu erklären. Es ist also naheliegend, dass Du auch einen solchen Ansatz wählst.


sanchez hat geschrieben:Sie war schon zu kalt. So kommt es, dass wir heute noch immer im Universum, Reste haben dieser ursprünglichen Materieform.

Letztlich stellt sich hier die Frage, ob die Dunkle Materie schon von Anfang an da war oder ob sie bei einer wie auch immer gearteten Umwandlung übriggeblieben ist. Allerdings müsstes Du einen Prozess beschreiben, der konsistent zu den Experimenten ist.


sanchez hat geschrieben:Weiter gedacht, wenn man dunkle Materie versteht, hat man wieder mal ein bisserl mehr verstanden vom Urknall.

Oder auch nicht - wenn die Dunkle Materie auf Teilchen beruht, also nicht auf MOND o.ä., so müsste man das Teilchenmodell bzw. Standardmodell zunächst einmal lediglich um ein Teilchen erweitern. Wenn es WIMPs, Axionen, sterile Neutrinos o.ä. gibt, oder auch beispielsweise magnetische Monopole, anhand derer man die Inflationstheorie auch formelmässig herleiten konnte, muss man das allerdings auch tun.


sanchez hat geschrieben:Ich kann mir auch vorstellen, dass es eine Rückverwandlung gibt, einen Weg zurück.

Ja natürlich, allerdings muss man dafür erst noch die Energie bereitstellen können.


sanchez hat geschrieben:Normale Materie umwandeln in dunkle Materie. Ich denke das ist schon real, der Kern eines schwarzen Lochs macht so was.

Woher weisst Du das ? Was jenseits des Ereignishorizontes liegt entzieht sich grundsätzlich unserer Beobachtung, wissen wir also nicht. Solche Dinge kann Dir aber Yukterez weit besser erklären als ich, falls er aktuell Zeit dafür findet.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon sanchez » Donnerstag 11. August 2022, 14:26

nocheinPoet hat geschrieben:Moin,

es lebt ja doch noch ...

Wie kommt es, MAHAG zu öde?


Ja ist öde. Kurt und Co.

Danke Ralf für deinen ausführlichen Beitrag.
Ich kann aber leider nicht mit Mathematik dienen.
So mache ich Top down, in der Argumentation.

grüße
sanchez.
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Re: Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon sanchez » Donnerstag 25. August 2022, 12:27

Hallo,

gab es ein Vor- Universum? Ein Vor- Universum, dass damit endete, dass die Energiedichte sank und sich die elektromagnetische Wechselwirkung ausbildete?
Ein Universum ohne elektromagnetischer Wirkung, angefüllt mit DM Teilchen?

Wenn man Kräfte vereinheitlicht, ist es dann so, dass man auch Teilchen hat, die die vereinheitlichten Eigenschaften haben?
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Re: Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 19. Januar 2023, 15:29

sanchez hat geschrieben:Wenn man Kräfte vereinheitlicht, ist es dann so, dass man auch Teilchen hat, die die vereinheitlichten Eigenschaften haben?

Hallo Sanchez,

das vielleicht nicht, aber dann gibt es weitere "Austauschteilchen", die sich erst bei den hohen Temperaturen - sprich Energien - manifestieren, bei denen es zu dieser Vereinheitlichung kommt. Und oftmals ist auch die Physik einer solchen Hochenergiephysik noch unverstanden.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon ralfkannenberg » Montag 23. Januar 2023, 15:29

Hallo zusammen,

vielleicht hier noch eine ergänzende Frage:

es wurden neben modifizierten Bewegungsgleichungen ("MOND" = modified Newton Dynamics) auch nicht-baryonische Teilchen vorgeschlagen.

Im Wesentlichen sind das:

1. aus den GUT (Grand Unified Theories) der leichteste und damit stabile supersymmetrische Partner
2. aus Symmetrieverletzungen gewisse Axionen
3. aufgrund fehlender rechtshändiger Neutrinos das sterile Neutrino

Gibt es da noch weitere ?


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon sanchez » Montag 23. Januar 2023, 18:09

ralfkannenberg hat geschrieben:das vielleicht nicht, aber dann gibt es weitere "Austauschteilchen"


Hallo Ralf,
ich habe davon mal gehört, eine Art dunkle Materie nachzuweisen wäre, mit einem Teilchenbeschleuniger.
Dabei wird verglichen die reingesteckte Energie mit der Energie der entstandenen Teilchen.
Gibt es eine Differenz zwischen den beiden Energien, ist das ein Hinweis, dass ein Teil der Energie sich in dunkle Materie Teilchen verwandelt hat.

Ich nehme mal, dass passiert bei Energien jenseits dessen, was der Cern Beschleuniger liefert. Wahrscheinlich ist auch Wendelstein 7X „kalt“, um dunkle Materie zu produzieren.
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Re: Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon ralfkannenberg » Dienstag 24. Januar 2023, 12:40

sanchez hat geschrieben:Dabei wird verglichen die reingesteckte Energie mit der Energie der entstandenen Teilchen.
Gibt es eine Differenz zwischen den beiden Energien, ist das ein Hinweis, dass ein Teil der Energie sich in dunkle Materie Teilchen verwandelt hat.

Hallo sanchez,

das ist mir jetzt neu (das heisst nicht, dass es falsch ist !). Hast Du dazu eine Publikation, in der ich das nachlesen kann ?

Ich hatte gedacht, dass da Energie hineingesteckt wird, die genügt, um das Teilchen zu erzeugen, und es dann nachzuweisen.


sanchez hat geschrieben:Ich nehme mal, dass passiert bei Energien jenseits dessen, was der Cern Beschleuniger liefert.

Was die zuvor genannten "Aistauchteilchen" anbelangt, ja, das liegt um zahlreiche Zehnerpotenzen höher.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Dunkle Materie, was davon noch übrig ist

Beitragvon sanchez » Dienstag 24. Januar 2023, 17:25

Hallo Ralf,
das habe ich mal so aufgeschnappt im Fernsehen. Ich kann also nichts Weiteres dazu sagen.

Na ja, weiter im Text,
Ich habe mir überlegt, ein Teilchen hat Eigenschaften, Ladung, Spin, Kernzahl.
Und der Unterschied zwischen Teilchen und Energie ist, dass ein Teilchen seinen Zustand ändern kann.
Energie hat einen Zustand und den behält die Energie / das Photon bei.

Die elektromagnetische Energie kennt, Ladungsträger Proton/Elektron und Austauschteilchen das Photon.
Bei der Gravitation kennt man bisher nur die „Ladungsträger“ Protonenmasse, Elektronenmasse etc.

Kann es dann nicht sein, analog zum Elektromagnetismus, dass es ein Austauschteilchen gibt, dass die Wirkung von Gravitation kapselt und überträgt?
Ein Austauschteilchen welches nicht das bestreben hat, mit Lichtgeschwindigkeit sich zu bewegen, meinetwegen ein Graviton.

Was beim einem ein Photon ist, ist beim anderen ein Graviton.
Dann ist dunkle Materie kein Ladungsträger, sondern nichts anderes als Gravitationsenergie, mehr nicht. Dann gibt es kein dunkle Materie Teilchen mit Masse.
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