Feiern in der Geisterstadt
Grüsse galileo2609
Moderator: enegh
Kein Widerstand, gar nichts", sagt er, als sei er von der Kampfkraft seiner Feinde ein wenig enttäuscht gewesen.
In den ersten Tagen des Kriegs bereits sei er als Fallschirmspringer nördlich von Timbuktu abgesprungen. Doch die Islamisten wären da bereits getürmt gewesen.
Britta hat geschrieben:Wenn da kein Feind war, alle getürmt sind, kann auch niemand besiegt worden sein. Die sind also alle noch irgendwo.
Britta hat geschrieben:Vielleicht warten sie ja nur darauf, dass die Franzosen weg sind und kommen dann wieder,
Britta hat geschrieben:was natürlich bedeuten würde, dass die Franzosen bleiben müssen?
galileo2609 hat geschrieben:Hallo Britta,Britta hat geschrieben:Wenn da kein Feind war, alle getürmt sind, kann auch niemand besiegt worden sein. Die sind also alle noch irgendwo.
niemand behauptet, dass die Terroristen besiegt seien. Seltsamerweise aber bringt die malische Bevölkerung nach Monaten unter dem Schreckensregime der islamistischen Milizen ihr Gefühl zum Ausdruck, durch die Interventionskräfte befreit worden zu sein. Und einen ganz besonderen Sieg haben die malischen Historiker mit der Rettung grosser Mengen der Manuskripte aus Timbuktu errungen. Neben den subjektiven Lebensgefühlen der Menschen über ihre Befreiung von fundamentalistischer Bevormundung ist diese Aktion ein beeindruckendes Beispiel menschlichen Beharrens und zivilisatorischer Wehrhaftigkeit gegenüber terroristischen Gruppen, die sich ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit rückständigsten Ideologien aufladen. Und das in einem Land wie Mali, das in seiner jüngeren Geschichte nie auf der Sonnenseite des Lebens angesiedelt war.
galileo2609 hat geschrieben:Aber irgendein Pferdefuss muss ja gefunden werden, um das Bild vom bösen Westen in einer dichotom aufgefassten Welt aufrecht erhalten zu können. Scheissegal, was es für die Menschen vor Ort selbst bedeutet. Die Franzosen werden schon noch eine verdammungswürdige Intrige geplant haben, damit sich Britta wohlfühlen kann.
Grüsse galileo2609
Britta hat geschrieben:Seltsam ist nur, dass die Banditen kampflos aufgegeben haben und einfach geflohen sind. Die Geiselnehmer vom Gasfeld taten dies nicht.
galileo2609 hat geschrieben:Hallo Britta,Britta hat geschrieben:Seltsam ist nur, dass die Banditen kampflos aufgegeben haben und einfach geflohen sind. Die Geiselnehmer vom Gasfeld taten dies nicht.
das ist offenbar eine Konsequenz des effektiven Durchgreifens der französischen Spezialeinheiten in der sogenannten "Schlacht von Konna". Die Terroristen wussten nach dieser ersten Auseinandersetzung mit den französischen Bodentruppen, dass sie nur verlieren konnten.
Es sind Terroristen, die Kämpfer aus den Nachbarländern, aber auch Afghanistan und Pakistan anlocken, und die sich unter anderem mit Entführungen von Europäern und einem offenbar gut strukturierten Drogenhandel in der ganzen Region finanzieren.
galileo2609 hat geschrieben:Für die Terroristen von Ain Amenas war ein Rückzug offenbar nie eine Option. Aktuell wird kolportiert, dass sie die gesamte Anlage zusammen mit den Geiseln (und wahrscheinlich auch mit sich selbst) einfach in die Luft jagen wollten.
Daher ist die Entscheidung Frankreichs, militärisch zu intervenieren, richtig. Natürlich heißt es nun: Die einstige Kolonialmacht spielt sich wieder auf. Aber wer hätte es sonst getan? Niemand! Auf internationaler Ebene ist monatelang ergebnislos diskutiert worden.
French troops launched airstrikes on Islamic militant camps and arms depots around Kidal and Tessalit in Mali, defence officials, as the first supply convoy to eastern Mali headed across the country. The attacks came just hours after President François Hollande left Malian soil.
There is an unofficial stand-off at the northern town of Kidal between French troops and their Malian partners, who are not being allowed into large parts of the town due to fears they would take murderous revenge on its Tuareg residents. Instead it is Chadian soldiers who are providing the African security presence.
..The area, normally crowded, was sealed off by French armoured personnel carriers. Two dozen dignitaries were there to meet Mr Hollande's party, which included the French Foreign Minister, Laurent Fabius. "He is the man who saved Mali, it is an honour to meet him. Without him we would never have got rid of the Salafists," said Khalif Mualam Traore, a local imam. "They stopped people from thanking Allah at the end of prayers. They beat people for no reason."
Britta hat geschrieben:Ein paar Dinge passen aber nicht zusammen. Islamische Extremisten und Flucht und Scharia Gesetz mit Drogenschmuggel.
Richard Herzinger hat geschrieben:Kein Argument war hiesigen “Imperialismuskritikern” mal wieder zu dumm, um die, wie sich jetzt herausgestellt hat, äußerst erfolgreiche französische Intervention in Mali zu diskreditieren und ins Zwielicht zu ziehen. [...]
Die ganze Palette von “Argumenten” also, die sonst die USA (und Israel) abbekommen, wenn sie sich zu militärischen Aktionen aufschwingen, traf diesmal ausnahmsweise mal Frankreich.
galileo2609 hat geschrieben:Hallo Britta,Britta hat geschrieben:Ein paar Dinge passen aber nicht zusammen. Islamische Extremisten und Flucht und Scharia Gesetz mit Drogenschmuggel.
die Standarten von Ansar Dine, AQIM und dem Original al-Qaida passen nahezu deckungsgleich übereinander. Kannst ja mal ausprobieren.
Ein weiterer Diskussionsanstoss: Bravo, Frankreich! Schande, Deutschland! (05.02.2013)Richard Herzinger hat geschrieben:Kein Argument war hiesigen “Imperialismuskritikern” mal wieder zu dumm, um die, wie sich jetzt herausgestellt hat, äußerst erfolgreiche französische Intervention in Mali zu diskreditieren und ins Zwielicht zu ziehen. [...]
Die ganze Palette von “Argumenten” also, die sonst die USA (und Israel) abbekommen, wenn sie sich zu militärischen Aktionen aufschwingen, traf diesmal ausnahmsweise mal Frankreich.
Grüsse galileo2609
galileo2609 hat geschrieben:Britta hat geschrieben:Ein paar Dinge passen aber nicht zusammen. Islamische Extremisten und Flucht und Scharia Gesetz mit Drogenschmuggel.
die Standarten von Ansar Dine, AQIM und dem Original al-Qaida passen nahezu deckungsgleich übereinander. Kannst ja mal ausprobieren.
galileo2609 hat geschrieben:Ein weiterer Diskussionsanstoss: Bravo, Frankreich! Schande, Deutschland! (05.02.2013)
Die traurige Wahrheit ist: Es ist das zweite Mal nach Libyen, dass Deutschland sich unter allen nur erdenklichen Vorwänden in die Büsche geschlagen hat, als es für den Westen darum ging, Flagge für die Verteidigung zivilisatorischer Mindesstandards und elementarer Menschenrechte – wie auch für die westliche Selbstverteidigung – zu zeigen Die vermeintliche Führungsmacht Deutschland, die sich so gern in einer Schlüssel- und Vorbildrolle in geostrategischen Belangen sieht, wird als Akteur auf der internationalen Bühne bald nicht mehr ernst genommen.
galileo2609 hat geschrieben:Richard Herzinger hat geschrieben:Kein Argument war hiesigen “Imperialismuskritikern” mal wieder zu dumm, um die, wie sich jetzt herausgestellt hat, äußerst erfolgreiche französische Intervention in Mali zu diskreditieren und ins Zwielicht zu ziehen. [...]
Die ganze Palette von “Argumenten” also, die sonst die USA (und Israel) abbekommen, wenn sie sich zu militärischen Aktionen aufschwingen, traf diesmal ausnahmsweise mal Frankreich.
Grüsse galileo2609
Zurück zu Innen- und Außenpolitik
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast