Völlig untergehen tut dabei der Generalstreik in Spanien:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/streik162.html
Der Tagesschau-Beitrag steht hier mal stellvertretend für alle Berichte, die man zum Generalstreik in Spanien findet. Da könnte man meinen, es wird nur im Flugverkehr gestreikt und wird davon abgelenkt, dass es ein Generalstreik ist. Auch warum dieser Streik stattfindet, erfährt man nur am Rande. Einzige Information hierzu:
Die spanischen Gewerkschaften protestieren mit 24-stündigen Arbeitsniederlegungen gegen eine bereits vom Parlament verabschiedete Reform des Arbeitsmarkts.
Die Medien sind sich soweit einig, dass dieser Streik nichts ändern wird.
Gleichzeitig gab es noch ein Ereignis, über das nicht viel berichtet wird und das so fast keiner mitbekommen hat, wo man den Generalstreik in Spanien so einfach mit hineingeschmuggelt hat:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 12,00.html
Brüssel, Dublin, Madrid, Warschau - gleichzeitig sind Arbeitnehmer in vielen EU-Ländern auf die Straße gegangen, um gegen den Sparkurs ihrer Regierungen zu protestieren. Zu einer Demonstration in Belgien kamen Zehntausende, in Spanien gab es Verletzte, Urlauber saßen fest.
In Brüssel gab es eine Massenkundgebung gegen Sozialabbau, an der sich auch deutsche Bergleute beteiligten - mindestens 50.000 Menschen versammelten sich zu Protesten in der belgischen Hauptstadt. Auch in Irland, Griechenland und Polen demonstrierten Menschen oder legten ihre Arbeit nieder. In Spanien wollten die Gewerkschaften beim ersten Generalstreik seit acht Jahren das ganze Land für 24 Stunden lahmlegen. Die Proteste richteten sich gegen eine Arbeitsmarktreform, die unter anderem leichtere Entlassungen ermöglicht.
Der spanische Generalstreik traf vor allem die Großbetriebe, Fabriken und den Verkehr. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen, Tausende Urlauber saßen fest. Der Streik hatte auch Auswirkungen in Deutschland - allein am größten deutschen Flughafen in Frankfurt fielen mehr als 20 Verbindungen von und nach Spanien aus. Allerdings waren die Folgen nicht so gravierend wie erwartet.
Etwa 80 Prozent aller Fahrten der spanischen Hochgeschwindigkeitszüge wurden abgesagt, von den Pendlerzügen fuhr nur jeder Vierte. Bei Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und der Polizei habe es landesweit elf Verletzte gegeben, berichtete der öffentliche Rundfunk. In Barcelona brannte ein Polizeiauto.
Keine Zeitung, kein Fernsehen - und Schlangen an der Bushaltestelle
In mehreren spanischen Städten marschierten vor Fabriken Streikposten auf, an Bus- und Bahnhaltestellen bildeten sich lange Schlangen. Die Zeitungen erschienen mit Notausgaben und waren mancherorts gar nicht zu haben, weil der Vertrieb bestreikt wurde. Die regionalen Fernsehsender Telemadrid und Canal Sur mussten ihre Programme unterbrechen. Der staatliche Sender TVE strahlte zum Teil Programmkonserven aus. Noch vor Sonnenaufgang hatten Demonstranten Lastwagen daran gehindert, die Märkte in Madrid und Barcelona zu beliefern. Sie warfen mit Eiern und beschimpften die Lkw-Fahrer als Streikbrecher.
Die Gewerkschaften erklärten, 70 Prozent der Arbeitnehmer hätten sich an dem Ausstand beteiligt, die Regierung machte dazu keine Angaben.
Und so erfährt man dann doch ein wenig mehr über die Spanier.
Es scheint überall in Europa zu brodeln. Nur hier bei uns ist alles ruhig....