nocheinPoet hat geschrieben:Uli hat geschrieben:
Nach meinem Verständnis ist die Beeinflussung des zu vermessenden Systems durch eine Messung auf Quantenebene unvermeidbar, und das ist auch die Begründung der Unschärfe.
Als Mann vom Fach bist Du mir sicher im Wissen voraus, ich kann nur von dem Ausgehen, was ich so im SdW und im Web darüber gelesen habe und lese. Im SdW wurde das vor allem in den Sonderausgaben öfter angesprochen, und so wie ich es verstanden habe, stand da mehrfach explizit, das die Unbestimmtheit nicht darin begründet liegt, das eine Messung das Objekt beeinflusst. Mal konkret, die Aussage von Artie war ja, wenn wir etwas messen, dann verändern wir das Objekt was seinen Impuls angeht.
Das ist sowiweso nicht ganz richtig. Wenn eine Quantensystem schon vor dem Messung in einem Zustand mit einem scharfen Impuls vorliegt (z.B. indem es entsprechend präpariert wurde), dann ändert eine Impulsmessung diesen Zustand nicht.
nocheinPoet hat geschrieben:Wir verändern zwangsläufig immer die Geschwindigkeit und/oder dann auch den Ort im Raum. So wie ich es verstanden habe, ist das aber eben nicht der Grund für die Unbestimmtheit.
Eine Möglichkeit, das Unbestimmtsheitsprinzip zu formulieren, ist es zu sagen: es ist unmöglich, eine Messvorrichtung zu konstruieren, die Impuls und Ort zugleich beliebig genau misst, also eine Aussage über Messgeräte. Nach meinem Verständnis (was ja nicht richtig sein muss), hat die Unbestimmtheit sehr viel mit Messungen zu tun; letztlich war dies ja auch der Weg, auf dem dieses Prinzip entdeckt worden war.
nocheinPoet hat geschrieben:Könnten wir also wirklich so messen, das es keine WW gibt, würde es uns dennoch nicht möglich sein, beide Größen beliebig genau zu bestimmen. Ein anderer Punkt ist, die Bellsche Ungleichung, hat zwar nicht direkt damit zu tun, aber am Rande.
Es wurde gezeigt, dass es keine verborgene Variablen bei der Quantenverschränkung geben kann. Ist nicht so einfach zu begreifen, aber Du weißt sicher was ich meine. Für mich ist das auch ein Zeichen, das es in der Natur wirklich unbestimmte Zustände gibt, die Welt nicht determiniert ist.
Das stelle ich auch nicht in Frage: eine Messung macht i.a. aus einem unbestimmten Zustand einen bestimmten ("Kollaps" der Wellenfunktion).
Die Frage, was wäre, wenn es keine Wechselwirkungen gäbe, ist mir zu "akademisch".
nocheinPoet hat geschrieben:Es bedeutet für mich, wir können nicht alles wissen, weil alles eben nicht schon immer gegeben ist. Einige sagen ja, die Welt ist vollständig determiniert, auch Z. will da ja hin. Man sagt dann weiter, wir können eben nur nicht alles erfahren, aber es ist dennoch schon gegeben.
Ich glaube dass dieses so nicht ist, und das auch die QT dieses so bestätigt. Die KD ist auch nicht in meinen Augen der richtige Weg.
Aber vielleicht führt uns das ein wenig zu weit; die Diskussion von Messungen im Kontext der Quantentheorie ist alles andere als "easy". Da haben schon größere Geister als wir es sind drüber debattiert.
Mich hatte nur aufhorchen lassen "Messungen ohne Wechselwirkungen": ein Ding der Unmöglichkeit. In den Papieren, auf die du verweist, wird es ja dann auch wieder ein wenig relativiert: "Messung mit minmaler Wechselwirkung".
Gruß,
Uli