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Es geht ja hier um Überzeugungsarbeit, so würde ich es mal nennen, wenn man es versucht positiv zu bewerten. Man will die Menschen über das Leid der Tiere informieren, und dann mit Argumenten überzeugen, das dieses Leid durch den Verzehr von Fleisch verursacht wird, und das man darum auch darauf verzichten sollte. Darüber hinaus ist jede Nutzung von tierischen Produkten eine Quelle für Leid, und deswegen sollte der Mensch darauf verzichten.
Man promotet hier also Werte, man appelliert an die Moral, man hantiert mit ethischen Werten. Da hilft ein Blick nach Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Ethik, zumindest schadet er sicher nicht.
Man doch schon sagen, das hier Einige die Menschen die nicht vegan leben, die eben nicht die Moralvorstellungen die hier als Maßstab vorgeben werden anerkennen und ihr Handeln danach ausrichten. Man stellt seine eigene Ethik also über die der Mehrheit der Menschen und wertet diese ab.
Das ist so sicher alleine erstmal kein Problem, auch die Menschen die sich für das Wahlrecht der Frau eingesetzt haben oder für die Frauenrechte an sich waren in der zuerst in der Minderheit. Und solange ist das nicht her:
Vielfach vergessen wird heute, dass auch in der Bundesrepublik Deutschland bis 1977 Frauen ihre Ehemänner um Erlaubnis fragen mussten – zumindest theoretisch laut BGB –, wenn sie einer beruflichen Tätigkeit nachgehen wollten. Bis 1958 konnte ein Ehemann das Dienstverhältnis seiner Frau fristlos kündigen. In Bayern mussten Lehrerinnen noch in den 1950er Jahren im Sinne des Lehrerinnenzölibats ihren Beruf aufgeben, wenn sie heirateten. Und erst mit dem Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau, das am 3. Mai 1957 verabschiedet wurde und am 1. Juli 1958 in Kraft trat, hatte der Mann nicht mehr das Letztentscheidungsrecht in allen Eheangelegenheiten, und die Zugewinngemeinschaft wird zum gesetzlichen Güterstand. Bis dahin verwaltete der Mann das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Vermögen und verfügte allein über die daraus erwachsenen Zinsen und auch über das Geld aus einer Erwerbstätigkeit der Ehefrau. In diesem Gesetz von 1957/58 wurden auch zum ersten Mal die väterlichen Vorrechte bei der Kindererziehung eingeschränkt und erst 1979 vollständig beseitigt. Erst seit 1977 gibt es keine gesetzlich vorgeschriebene Aufgabenteilung mehr in der Ehe.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte
Noch ein paar Links:
http://www.dadalos.org/deutsch/menschen ... rechte.htm
http://www.vings.de/kurse/wissensnetz/r ... drecht.pdf
http://www.schule.at/dl/FRentwicklungfrauenrechte.pdf (kurz und informativ)
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?i ... 960992.pdf
http://www.institut-fuer-menschenrechte ... echte.html (ganz einfach zu den Menschenrechten)
Warum ich nun mit den Frauenrechten ankomme? Ganz einfach, hier viel oft der Begriff „Tierrechte“ und da schaue ich nach Parallelen, wie haben wir Menschen es denn mit den Rechten für uns selber so gehalten, wann haben wir allen Menschen die gleichen Rechte zugestanden, also nur zugestanden, die Umsetzung ist da noch eine andere Sache. Und ob es nun um Sklaven geht, oder um die Rechte der Frau, wenn man sich mal anschaut, wie wir mit unseren Frauen umgeht, wie gleichberechtigt wir sie behandeln, dann sollte einem das schon zu denken geben. Als Mann sollte man sich wohl schämen, wenn man über gewisse moralische Werte verfügt, oder so tut, als ob man diese hätte, und als Frau sollte man den Kerlen klar und immer wieder die Meinung sagen. Man sollte sie aber nicht foltern, oder ihnen den Tod wünschen.
Es geht hier wie gesagt, um Moral und Ethik, man zeigt seine eigenen Werte, und kritisiert die der anderen, man zeigt auch Scham, ich könnte auch zornig auf alle Männer sein, die Frauen so schlecht behandeln, und mich eben als Mann dafür schämen. Wie gesagt, wir Menschen behandeln nicht mal alle Menschen gleichwertig, wir diskriminieren um die Hälfte aller Menschen alleine aufgrund des Geschlechts.
Nun wollen wir Tierrechte und die an denen der Menschenrechte angelehnt wissen. Und ich sage Euch, das ist ein weiter Weg.
Man könnte die Unterscheidung von Tieren und Menschen aufheben, wir waren ja hier auch schon soweit, zu sagen, jeder Mensch ist im Grunde auch nur ein Tier. Dann hätten wir Rechte für Leben. Lebensrechte. Jedes Leben hat ein Recht auf sein Leben und seine Unversehrtheit. Trennen wir hier nicht zwischen Flora und Fauna werden wir wohl alle eines Tages nur von Früchten leben können, wenn wir dann die Ethik bis auf diesen Gipfel treiben wollen.
Nun mal zu den noch fiktiven Lebensrechten.
Wie glaubwürdig ist ein Frauenrechtler, der seine Frau schlägt? Oder ein Menschenrechtler, der sich Sklaven hält?
Wenn ich mit moralischen und ethischen Wertvorstellungen hausieren gehe, meine hochhalte und die der anderen abwerte und die anderen für ihre Werte auch noch verurteile, sollte ich doch zumindest meine Werte selber auch an mich anlegen. Jemand der predigt, die Welt muss vegan werden, ist nun mal wenig glaubwürdig, wenn er sich dabei drei Steaks in den Schädel schraubt.
Nun kommen wir zu dem Problem, das ich hier bei einigen sehe. Man fordert Tierrechte, und diese stehen moralisch und ethische gesehen sicher über den Menschenrechten. Jemand der Tierechte fordert, sollte sich schon an die Menschenrechte halten. Jemand der jeden Abend seine Frau und seine Kinder grün und blau schlägt ist einfach wenig glaubwürdig wenn er das Leid der gequälten Tiere anprangert. Man sollte doch als Basis haben, dass kein Leben leiden sollte.
Ich kann doch nicht die Menschenrechte aushebeln und von „unwerten“ Leben sprechen, bestimmte Menschen ihre Menschenrechte auf Unversehrtheit und Freiheit von Leid absprechen, weil diese gegen bestimmte ethische Wertvorstellungen die ich für richtig halte verstoßen haben. Ich mache mich wenig glaubwürdig, wenn ich den Tod aller „Fleischfresser“ propagiere, jedem Jäger seine Menschenrechte abspreche, sein Leid bejuble und dann für die Rechte der Tiere spreche. Menschen sind eben auch nur Tiere.
Dann ist es auch nicht wirklich hilfreich diesen Widerspruch dadurch aus der Welt schaffen zu wollen, wenn man nun eine neue Qualität für Leben einführt und von unschuldigen und wehrlosen Leben schreibt.
Ich sage, Leben soll nicht leiden, ich glaube nicht, das es für Lebensrechte hilfreich ist, die Menschenrechte aufzuweichen und die für „schuldige“ Menschen entsprechend zu beschneiden. Es gelten die höchsten Moralvorstellungen ich will Rechte für alles Leben etablieren, ich will das kein Lebewesen leidet, kein Tier soll Leid erfahren, ich gehe damit weit über die Definition der Menschenrechte hinaus, und beschneide dann diese, die Basis auf der ich aufbauen will?
Es soll kein Lebewesen leiden, aber wenn es schuldig ist, dann doch? Es ist legitim und erlaubt, schuldige Menschen zu foltern, ihnen Leid zuzufügen? Prügeln wir auf die Jäger ein, schlachten den Schlachter. Diesen Menschen erkennen wir ihre Menschenrechte ab?
Wir opfern die Menschenrechte, in Teilen, um die Tierrechte oder Lebewesenrechte einzuführen?
Ist das wirklich glaubwürdig?
Wenn ich neue und über die Menschenrechte hinausgehende moralische Werte in der Gesellschaft verankern will, muss ich mich doch an die Basis dieser Reche halten. Man kann sicher nicht die Lebewesenrechte in die Menschen prügeln. Wenn ich selber menschenverachtende Sprüche bringe, werde ich nie glaubwürdig meine Argumente promoten können, egal wie gut die auch immer sein mögen. Ein Tierrechtler, der tot allen Jägern ruft, sich an dem tot und dem Leid es Jägers öffentlich erfreut, der auf Jäger einschlägt ist in meinen Augen einfach wenig glaubwürdig, wenn er die höchsten moralischen Werte für alle Lebewesen fordert, und alle die diese eben nicht sofort anerkennt dafür verurteilt und für minderwertig erachtet.
Das mal kurz dazu.
Dann ein anderer Punkt, was hier bisher überhaupt nicht angesprochen wurde ist, das die ganze industrielle Nahrungsmittel ein ganz großes Problem für die Menschheit ist, es geht dabei nicht nur um die Fleischproduktion. Ich finde das Thema also in einem größeren Kontext für diskussionswürdig.
Dazu könnte man, wenn es hier im Forum Interesse gibt, einen neuen Thread aufmachen. Es gibt zwei Filme, die als Basis für einen Dialog gut geeignet sind:
We Feed The World http://video.google.com/videoplay?docid ... 129841717#
Wenn Du den Kopf nicht in den Sand stecken willst: Monsanto - Mit Gift und Genen http://video.google.de/videoplay?docid= ... 979693623#
Ich vermute aber mal, Ihr kennt beide Filme schon länger, wer sich so intensiv mit Fragen der Ernährung beschäftigt ist sicher nicht blind, was diese Dinge angeht. Also wie steht ihr dazu, oder habt Ihr überhaupt kein Interesse über diese Dinge zu diskutieren? Ist schon alles gesagt, was gesagt werden muss?