Britta hat geschrieben:Soweit ich das im Ausland mitbekommen habe, ist das Passwort geändert worden, nur bei den bei Bekannten hinterlegten Sicherheitskopien (im Falle das Assange was passiert) wurde es nicht geändert. Es wurde vergessen.
Aber sie sind für die vollständigen Kopien, ebenso verantwortlich. Immerhin wurden da nicht Dokumente, sondern die gesamte Plattform kopiert.
Britta hat geschrieben:Nicht die gespiegelten Dokumente, denn gespiegelt wurden nur die veröffentlichten cables.
OK, war falsch ausgedrückt. s. oben
Britta hat geschrieben:Nein, hat er nicht. Es gab aber in der Wikileals-Organisation einige Personen, die alle Dokumente sofort veröffentlichen wollten und es gab Streit, weil Assange dies nur nach und nach tun wollte.
Das war vorher. Es gab im Radio einen Bericht wonach Assange alle Dokumente ungeschwärzt zugänglich gemacht hat. Kann mich täuschen, finde es auch nicht.
Britta hat geschrieben:In der heutigen Zeit will jeder alles über jeden wissen. Es wird hinter jedem hinterherspioniert und der Staat ist dabei auch nicht ohne - das waren Staaten nie. Nun, da mal selbst ein Staat betroffen ist, sind hoffentlich Alle im Computerzeitalter angekommen.
Das rechtfertigt nicht, dass man sich an dieser Spionage beteiligt.
Neandertaler hat es trefflich beschrieben. Viele der Enthüllungen waren unwichtiger Tratsch.
Ich habe Assange immer kritisch gegenüber gestanden, weil er die Behauptung, er volle ungeschminkt aufdecken, skrupellos ausspielte. Er versuchte damit seine gier nach Anerkennung zu rechtfertigen. Es sollte ihn und wikileaks interessanter machen. Assange war nie das, was er vorgab. Dazu hat er viel zu gerne davon gesprochen.
Es geht aber gar nicht um die Enthüllungen staatlicher Geheimnisse, es geht um Verantwortungslosigkeit. Diese hat Assange feige in die Hände der Medien gelegt, weil er glaubte sie damit völlig von sich weisen zu können.
Assange setzt skrupellos Leben auf´s Spiel, um seine persönliche Eitelkeit zu befriedigen.
Das war immer die große Sicherheitslücke bei wikileaks.
Das Zurückhalten der Dokumente sollte wikileaks lange genug am Leben halten, da er wusste, dass sein Bestand zunächst endlich war. Eine rein wirtschaftliche Entscheidung.
Britta hat geschrieben:hier mal wieder ein Beispiel: http://muskelkater.wordpress.com/2011/0 ... eamte-hin/Wien. Die Staatsanwaltschaft Wien hat prominente Lobbyisten des Rüstungskonzerns EADS im Frühsommer 2011 von der Polizei abhören lassen.
Lauschangriff ist immer so ein böses Wort.
Für was ist es ein Beispiel?Britta hat geschrieben:Wo heute Politik, Wirtschaft und Militär so eng miteinander verflochten sind, kann man nicht nur davon ausgehen dass da kriminelle Dinge passieren, sondern wie die Wikileaks-Dokumente beweisen, ist da tatsächlich so einiges passiert, was zum Himmel stinkt. Hat nun der Staat ein Recht auf Geheimhaltung?
Der Staat hat doch gegen diese Leute ermittelt. Welche Geheimhaltung meinst Du?
Mit einer Veröffentlichung kann wikileaks die Ermittlungen gefährden und schlimmstenfalls dazu beitragen, dass alle Beteiligten ungeschoren davon kommen.
Wenn man Ermittlungen geheim hält, heißt es nicht, dass man sie verschweigen will. Daher: aus ermittlungstaktischen Gründen.Britta hat geschrieben:Derjenige, der die Cables an Wikileaks gegeben hat war der Meinung, dass die Vorgänge in der US-Weltpolitik nicht mehr tragbar sind und das die Öffentlichkeit erfahren müsse, welch böses Spiel da gespielt wird.
Das ist die Meinung eines Einzelnen oder weniger. Die Frage ist, ob sie genug Übersicht und Wissen von den Zusammenhängen haben, dass sie sich sicher sein können, nicht mehr Schaden als Gutes anzurichten.
Eine Veröffentlichung von Namen verdächtiger Personen kann durchaus ein Verfahren platzen lassen. Und was haben wir dann? Den Scherbenhaufen räumt Assange nicht weg und auch keiner seiner Zuträger.
Wer garantiert uns denn, dass die Überbringer der Dokumente nicht aus rein wirtschaftlichen Interessen handeln?
Ich habe immer befürwortet, dass die Steuerflüchtigen-CD für die Ermittlungen gekauft werden. Da hat man aber den richtigen Adressaten gewählt, die Ermittlungsbehörden.Britta hat geschrieben:Warum droht diesen Menschen denn Gefahr? Weil sie ihre Mitbürger hintergangen haben, sie ausspioniert oder verkauft haben, also selbst Geheimnisse verraten haben?
Man könnte sagen: Selber schuld, mit sowas muß man immer rechnen, wenn man ein falsches Spiel spielt.
Weil sie sich in Kreisen bewegen, in denen ein Leben nicht viel wert ist.
Du siehst das mit den Informanten vielleicht nicht so ganz richtig und verwechselst sie mit den IM der DDR.
Diese Informanten arbeiten auch auf der Ebene der Ermittlungsbehörden und ermöglichen ihnen eine Beweisführung, die ihnen ohne ihre Mitarbeit nicht möglich wäre.
Es geht ja nicht darum die Vorlieben eines Menschen auszuspionieren, um ihn erpressbar zu machen. Es geht darum Gefahren abzuwehren oder Straftaten aufzuklären.
In geheimdienstlicher Tätigkeit sind die Ziele andere, aber das hat dann auch recht wenig mit dem Informanten ala IM zu tun.
Selbst schuld ist zu einfach. Diesen Menschen hat man etwas zugesichert. Nun gab es verantwortungslose Menschen, die dies durchbrochen haben, vielleicht auch Oberflächlichkeit, die ihnen überhaupt ermöglichte an die Daten zu kommen.
Aber keine dieser Handlungen bis zu Assange ist von Verantwortung getragen.
Ein falsches Spiel ist das nicht wirklich. Wir setzen „Informanten“ bei schwerster Kriminalität ein, was ist daran ein falsches Spiel? Der Informant ist an bestimmte Regeln gebunden. Was ist daran ein falsches Spiel?
Der Verdeckte Ermittler, ein Polizist, arbeitet ähnlich. Was ist daran ein falsches Spiel?
Auch er wird geschützt. Auch seine Daten könnten in solchen Dokumenten festgehalten worden sein.