Syrien - nächster Schritt

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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Mittwoch 25. September 2013, 12:40

galileo2609 hat geschrieben:auf diesem faktenresistenten und faktenverfälschenden Niveau möchte ich nicht weiter diskutieren. Ich habe auch keine Lust, immer weiteren VT-Lügenphantasien Fakten entgegensetzen zu müssen. Ich überlasse daher bevorzugt anderen Usern den Vortritt, deinen Unsinn zu korrigieren. Wenn du es zu toll treibst, werde ich mich vielleicht noch äussern.

Grüsse galileo2609

Ein paar Fakten: http://www.independent.co.uk/voices/com ... 31792.html

Russia's new "evidence" about the attack includes the dates of export of the specific rockets used and – more importantly – the countries to which they were originally sold. They were apparently manufactured in the Soviet Union in 1967 and sold by Moscow to three Arab countries, Yemen, Egypt and Colonel Muammar Gaddafi's Libya. These details cannot be verified in documents, and Vladimir Putin has not revealed the reasons why he told Barack Obama that he knows Assad's army did not fire the sarin missiles; but if the information is correct – and it is believed to have come from Moscow – Russia did not sell this particular batch of chemical munitions to Syria.

Since Gaddafi's fall in 2011, vast quantities of his abandoned Soviet-made arms have fallen into the hands of rebel groups and al-Qa'ida-affiliated insurgents. Many were later found in Mali, some in Algeria and a vast amount in Sinai. The Syrians have long claimed that a substantial amount of Soviet-made weaponry has made its way from Libya into the hands of rebels in the country's civil war with the help of Qatar – which supported the Libyan rebels against Gaddafi and now pays for arms shipments to Syrian insurgents.

There is no doubt that Syria has a substantial chemical weapons armoury. Nor that Syrian stockpiles contain large amounts of sarin gas 122mm missiles


Wenn die Russen die Munition eindeutig identifizieren können, und sie aus Lybien stammt, dann ist Assads Unschuld bewiesen.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 26. September 2013, 17:24

Britta hat geschrieben:Wenn die Russen die Munition eindeutig identifizieren können, und sie aus Lybien stammt, dann ist Assads Unschuld bewiesen.

Hallo Britta,

machen wir es mal mit einfacher Wahrscheinlichkeitsrechnung und nehmen wir der Einfachheit an, beide Ereignisse Deiner Aussage haben gleiche Wahrscheinlichkeit.

Wie wahrscheinlich ist es dann, dass Assad unschuldig ist ?


Liebe Grüsse, Ralf
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Uli » Donnerstag 26. September 2013, 18:42

sagen wir mal:
p^2

Und was jetzt?
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon ralfkannenberg » Donnerstag 26. September 2013, 19:19

Uli hat geschrieben:sagen wir mal:
p^2

Und was jetzt?

Hallo Uli,

ich weiss ja, dass die Quadratfunktion "üblicherweise" recht schnell anwächst und p^2 entsprechend imposant aussieht, trotzdem liegt p zwischen 0 und 1 und da geht es halt in die andere Richtung.

Und wenn schon so ein plumper Ansatz wie derjenige von mir zu einem so schlechten "Glaubwürdigkeits"-Ergebnis führt, dann ist - schon rein heuristisch - anzunehmen, dass der tatsächliche Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen nochmals einiges tiefer liegt.
Und zu diesem Resultat kann man gelangen ohne sich auch nur ein einziges dieser ohnehin von Mitteleuropa aus kaum überprüfbaren Aussagen näher anzuschauen.

Ich würde deswegen an Eurer Stelle mit solchen unplausiblen Szenarien und Vermutungen nicht allzuviel Zeit verbringen.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Donnerstag 26. September 2013, 21:39

Hallo Ralf,

ralfkannenberg hat geschrieben:machen wir es mal mit einfacher Wahrscheinlichkeitsrechnung und nehmen wir der Einfachheit an, beide Ereignisse Deiner Aussage haben gleiche Wahrscheinlichkeit.

Wie wahrscheinlich ist es dann, dass Assad unschuldig ist ?


Liebe Grüsse, Ralf


Es gibt noch mehr Faktoren und zusammen genommen ist es wahrscheinlicher, dass Assad unschuldig ist.

Genau auf den Tag 1 Jahr zuvor zog Obama seine "rote Linie". Assad war am gewinnen, die Rebellen ziemlich zurückgedrängt. Die UN-Inspektoren waren gerade angereist, um einen Vorfall vom April zu untersuchen, bei dem Giftgas von den Rebellen eingesetzt worden sein soll. Der denkbar schlechteste Zeitpunkt für Assad, Giftgas einzusetzen. Zumal er die Drohung zur Kenntnis genommen hatte.

Einige Tage zuvor sollen die Rebellen große Waffenlieferungen erhalten haben und es ging das Gerücht um, es werde etwas passieren das die entscheidende Wende bringt.

Den Rebellen sind zivile Opfer ziemlich egal. Sie zünden Autobomben in öffentlichen Verkehrsmitteln, nehmen Kinder, Frauen und Journalisten als Geiseln. Es gibt Berichte wo Opfer aussagen, sie wären in Kellerräume gesperrt worden und die Rebellen hätten dort Autoreifen angezündet.

Die Rebellen haben Geld, logistische Unterstützung und Waffen aus dem Ausland erhalter und erhalten sie immer noch. Darunter viele moderne Waffen. Warum nicht auch die für den Abschuss dieser Raketen notwendige, mobile Vorrichtung? Alles nicht undenkbar.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon galileo2609 » Donnerstag 26. September 2013, 23:55

Hallo Ralf,
ralfkannenberg hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Wenn die Russen die Munition eindeutig identifizieren können, und sie aus Lybien stammt, dann ist Assads Unschuld bewiesen.

[...]
machen wir es mal mit einfacher Wahrscheinlichkeitsrechnung und nehmen wir der Einfachheit an, beide Ereignisse Deiner Aussage haben gleiche Wahrscheinlichkeit.
Wie wahrscheinlich ist es dann, dass Assad unschuldig ist ?

es geht auch einfach mit Fakten. Man muss sie aber eben zur Kenntnis nehmen, was Britta - zugunsten des Wühlens in VT-Phantasiegebilden - warum auch immer verweigert. Das Problem in der Diskussion mit Britta ist kein neues, da wird alles zusammengerauft, was die bereits festgelegte Welträtsellösung irgendwie noch an einem wenigstens komatösen Leben halten könnte. Ebenso bekannt ist die Anwendung des Gish-Galopps. Um nicht den Eindruck zu erwecken, ich würde ein "Argument" von Britta akzeptieren, nur weil es vielleicht unerwähnt bleibt, schicke ich folgendes zum Geleit: Ich widerspreche allen Annahmen und "Argumenten" Brittas mit Ausnahme derjenigen, die ich ausdrücklich anerkenne.

Kommen wir zu ein paar Fakten.

1. Britta behauptet, sie habe den Bericht der UNO-Inspektoren tatsächlich gelesen. Sie kommt u. a. nach der Lektüre zu den Aussagen:
Britta hat geschrieben:Wer im syrischen Militär wäre so blöde, an sich schon gefährliche Munition von 2 verschiedenen Punkten aus abzufeuern? Und wenn, warum nur 2 Geschosse?

Richtig ist: Die UNO-Inspektoren haben insgesamt fünf Einschlagstellen untersuchen können. Bei zweien (Impact site 1 und Impact site 4) konnte die Schussbahn zweifelsfrei bestimmt werden. Über die Flugbahnen der Geschosse an den weiteren Impact sites können keine wissenschaftlich validen Angaben gemacht werden, da sie entweder im Nachgang des 21. August bewegt wurden oder keine weiteren geometrischen Daten zur Rekonstruktion vorlagen. Hinzu kommt, dass die betroffenen Gebiete in den Tagen nach dem 21. August einem massivem Bombardement und Beschuss durch die syrische Armee ausgesetzt waren, um Spuren zu verwischen.

Britta hat geschrieben:Wenn jetzt das Argument kommt, es wäre nur 1 Abschusspunkt und der läge "ungefähr" da, dann kann er auch "ungefähr" außerhalb liegen.

An der Impact site 1 wurde eine 140 mm Artillerierakete vom Typ M14 gefunden, der von Startern vom Typ BM-14 abgefeuert wird. Die Raketen der BM-14 haben nach dem bereits genannten, unabhängigen think tank GlobalSecurity.org exakt die Reichweite (ca. 9,8 km), die der Entfernung des Stationierungsorts der Republikanischen Garde auf dem Dschabal Qāsiyūn zum Einschlagspunkt entspricht (siehe Grafik hier). Und nicht einer Entfernung ""ungefähr" außerhalb". Nach den Datenbanken des ebenfalls amerikanischer Einflüsterungen unverdächtigen Friedensforschungsinstituts SIPRI bezog Syrien im Jahr 1967 ca. 200 Starter BM-14 von der damaligen Sowjetunion. BM-14 wurden nach Jane's Defence Weekly in verschiedenen Variationen durch die syrische Armee im Bürgerkrieg verwendet, aber niemals in der Hand der "Rebellen" gesichtet. (Wer da noch etwas tiefer einsteigen möchte, dem empfehle ich den Blog von Brown Moses).

2. Britta behauptet bzw. die russische Regierung behauptet:
Britta hat geschrieben:Noch die Quelle für die Behauptung, dass es alte Munition war:
They used an ancient, Soviet-made projectile, taken from the Syrian army’s armaments from a long time ago – it even had “Made in the USSR” printed on it. [...]

http://eng.kremlin.ru/transcripts/6007

Britta hat geschrieben:Ein paar Fakten: http://www.independent.co.uk/voices/com ... 31792.html
Russia's new "evidence" about the attack includes the dates of export of the specific rockets used and – more importantly – the countries to which they were originally sold. They were apparently manufactured in the Soviet Union in 1967 and sold by Moscow to three Arab countries, Yemen, Egypt and Colonel Muammar Gaddafi's Libya. These details cannot be verified in documents, [...] Russia did not sell this particular batch of chemical munitions to Syria.

Richtig ist: Niemand hat behauptet, dass das postsowjetische Russland chemiewaffenfähige Artilleriegeschosse oder Raketensprengköpfe an Syrien geliefert hat. Das wäre ja noch schöner! Es ist im Gegenteil so, dass seit vielen Jahren bekannt ist, dass die "delivery systems" der syrischen Massenvernichtungswaffen aus sowjetischer Produktion stammen und u. a. bereits in den 1970er Jahren via der ägyptischen Baath-Parteifreunde zur Verfügung gestellt wurden.

3. Britta behauptet:
Britta hat geschrieben:Wenn die Russen die Munition eindeutig identifizieren können, und sie aus Lybien stammt, dann ist Assads Unschuld bewiesen.

Richtig ist: Die Russen haben keinen Nachweis über den Verbleib der von der ehemaligen UdSSR an die "sozialistischen Bruderstaaten" verkauften Komponenten chemischer Massenvernichtungssysteme. Libyen ist noch unter dem Diktator Muammar al-Gaddafi im Jahr 2004 der Chemical Weapons Convention (CWC) beigetreten und hat seine Arsenale klassifiziert. Der Zerstörungsprozess der libyschen C-Waffen war bis zum Umsturz in Libyen in der Tat nicht abgeschlossen. Korrekt ist auch, dass Libyens C-Waffenprogramm Experimente mit Sarin umfasste. Ebenfalls korrekt ist, dass die neue Regierung nach Gaddafi der Welt mitteilen musste, dass in ihrem Land noch nicht klassifizierte Bestände an chemischen Waffen oder Waffensubstanzen vorhanden waren. Dabei handelt es sich jedoch ausschliesslich um Senfgas.
Mit Datum von heute behauptet der russische Aussenminister Lawrow im übrigen, dass jenes am 21. August in Damaskus verwendete Sarin "homemade" war:
MOSCOW, September 26 (RIA Novosti) – Russian Foreign Minister Sergei Lavrov said in an interview with a US newspaper published Thursday that homemade sarin nerve agent was used in a chemical weapons attack in Damascus on August 21

Natürlich verbindet die russische Regierung damit weiter die Absicht, dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit erneut den "Rebellen" in die Schuhe zu schieben. Jedoch wird sich Britta angesichts dieser Äusserung von her master's voice absehbar wieder auf den Rücken werfen. Und irgendeine weitere Lügenphantasie herbeizitieren müssen, warum es mit der Libyen-Connection dann doch nicht klappt. Und vermutlich gibt es in den Lügenphantasieanstalten der VTler und der russischen Regierung schon weitere Kreativwettbewerbe, wie man die Verantwortung und die Schuld des Assad-Regimes an den Vergasungen von Ghuta leugnen kann.

Grüsse galileo2609
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Freitag 27. September 2013, 01:17

galileo2609 hat geschrieben:es geht auch einfach mit Fakten. Man muss sie aber eben zur Kenntnis nehmen, was Britta - zugunsten des Wühlens in VT-Phantasiegebilden - warum auch immer verweigert. Das Problem in der Diskussion mit Britta ist kein neues, da wird alles zusammengerauft, was die bereits festgelegte Welträtsellösung irgendwie noch an einem wenigstens komatösen Leben halten könnte. Ebenso bekannt ist die Anwendung des Gish-Galopps. Um nicht den Eindruck zu erwecken, ich würde ein "Argument" von Britta akzeptieren, nur weil es vielleicht unerwähnt bleibt, schicke ich folgendes zum Geleit: Ich widerspreche allen Annahmen und "Argumenten" Brittas mit Ausnahme derjenigen, die ich ausdrücklich anerkenne.

Ich nehme Fakten schon zur Kenntnis.

galileo2609 hat geschrieben: Kommen wir zu ein paar Fakten.

1. Britta behauptet, sie habe den Bericht der UNO-Inspektoren tatsächlich gelesen. Sie kommt u. a. nach der Lektüre zu den Aussagen:
Britta hat geschrieben:Wer im syrischen Militär wäre so blöde, an sich schon gefährliche Munition von 2 verschiedenen Punkten aus abzufeuern? Und wenn, warum nur 2 Geschosse?

Richtig ist: Die UNO-Inspektoren haben insgesamt fünf Einschlagstellen untersuchen können. Bei zweien (Impact site 1 und Impact site 4) konnte die Schussbahn zweifelsfrei bestimmt werden. Über die Flugbahnen der Geschosse an den weiteren Impact sites können keine wissenschaftlich validen Angaben gemacht werden, da sie entweder im Nachgang des 21. August bewegt wurden oder keine weiteren geometrischen Daten zur Rekonstruktion vorlagen. Hinzu kommt, dass die betroffenen Gebiete in den Tagen nach dem 21. August einem massivem Bombardement und Beschuss durch die syrische Armee ausgesetzt waren, um Spuren zu verwischen.

Ich habe den Report tatsächlich gelesen und fand die Fakten etwas dünn.

Richtig ist, dass dort viel geschossen wurde und in der Zwischenzeit Gegenstände verändert, hingebracht oder weggebracht werden konnten.

Der letzte Satz von dir ist pure Spekulation.

galileo2609 hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Wenn jetzt das Argument kommt, es wäre nur 1 Abschusspunkt und der läge "ungefähr" da, dann kann er auch "ungefähr" außerhalb liegen.

An der Impact site 1 wurde eine 140 mm Artillerierakete vom Typ M14 gefunden, der von Startern vom Typ BM-14 abgefeuert wird. Die Raketen der BM-14 haben nach dem bereits genannten, unabhängigen think tank GlobalSecurity.org exakt die Reichweite (ca. 9,8 km), die der Entfernung des Stationierungsorts der Republikanischen Garde auf dem Dschabal Qāsiyūn zum Einschlagspunkt entspricht (siehe Grafik hier). Und nicht einer Entfernung ""ungefähr" außerhalb". Nach den Datenbanken des ebenfalls amerikanischer Einflüsterungen unverdächtigen Friedensforschungsinstituts SIPRI bezog Syrien im Jahr 1967 ca. 200 Starter BM-14 von der damaligen Sowjetunion. BM-14 wurden nach Jane's Defence Weekly in verschiedenen Variationen durch die syrische Armee im Bürgerkrieg verwendet, aber niemals in der Hand der "Rebellen" gesichtet. (Wer da noch etwas tiefer einsteigen möchte, dem empfehle ich den Blog von Brown Moses).


"...haben exakt die Reichweite" ist für mich eine sehr gewagte Aussage für eine 1967 hergestellte Rakete. Da muss doch das Verfallsdatum schon lange abgelaufen sein. Ausserdem heißt es, die Raketen seinen manipuliert worden. Es passt halt gut zur Lage der Republikanischen Garde.

Nach Jane's Defence Weekly hat die syrische Armee die Dinger schon lange ausgemustert. Außerdem könnten sie ja auch den Rebellen in die Hände gefallen sein. Also, auch kein überzeugendes Argument.

Und Brown Moses zu empfehlen :mrgreen: - naja, der weiß ja selber nicht, was er vorher mal geschrieben hat. So schreibt er jetzt, die Rebellen hätten solche Raketen nicht verschiessen können, wo er vorher genau das Gegenteil bewiesen hat:

http://brown-moses.blogspot.de/2013/04/ ... ng-to.html

galileo2609 hat geschrieben:
2. Britta behauptet bzw. die russische Regierung behauptet:
Britta hat geschrieben:Noch die Quelle für die Behauptung, dass es alte Munition war:
They used an ancient, Soviet-made projectile, taken from the Syrian army’s armaments from a long time ago – it even had “Made in the USSR” printed on it. [...]

http://eng.kremlin.ru/transcripts/6007

Britta hat geschrieben:Ein paar Fakten: http://www.independent.co.uk/voices/com ... 31792.html
Russia's new "evidence" about the attack includes the dates of export of the specific rockets used and – more importantly – the countries to which they were originally sold. They were apparently manufactured in the Soviet Union in 1967 and sold by Moscow to thee Arab countries, Yemen, Egypt and Colonel Muammar Gaddafi's Libya. These details cannot be verified in documents, [...] Russia did not sell this particular batch of chemical munitions to Syria.

Richtig ist: Niemand hat behauptet, dass das postsowjetische Russland chemiewaffenfähige Artilleriegeschosse oder Raketensprengköpfe an Syrien geliefert hat. Das wäre ja noch schöner! Es ist im Gegenteil so, dass seit vielen Jahren bekannt ist, dass die "delivery systems" der syrischen Massenvernichtungswaffen aus sowjetischer Produktion stammen und u. a. bereits in den 1970er Jahren via der ägyptischen Baath-Parteifreunde zur Verfügung gestellt wurden.

Trotzdem kein Beweis, dass es nicht die Rebellen waren.

galileo2609 hat geschrieben:
3. Britta behauptet
Britta hat geschrieben: Wenn die Russen die Munition eindeutig identifizieren können, und sie aus Lybien stammt, dann ist Assads Unschuld bewiesen.

Richtig ist: Die Russen haben keinen Nachweis über den Verbleib der von der ehemaligen UdSSR an die "sozialistischen Bruderstaaten" verkauften Komponenten chemischer Massenvernichtungssysteme. Libyen ist noch unter dem Diktator Muammar al-Gaddafi im Jahr 2004 der Chemical Weapons Convention (CWC) beigetreten und hat seine Arsenale klassifiziert. Der Zerstörungsprozess der libyschen C-Waffen war bis zum Umsturz in Libyen in der Tat nicht abgeschlossen. Korrekt ist auch, dass Libyens C-Waffenprogramm Experimente mit Sarin umfasste. Ebenfalls korrekt ist, dass die neue Regierung nach Gaddafi der Welt mitteilen musste, dass in ihrem Land noch nicht klassifizierte Bestände an chemischen Waffen oder Waffensubstanzen vorhanden waren. Dabei handelt es sich jedoch ausschliesslich um Senfgas.
Mit Datum von heute behauptet der russische Aussenminister Lawrow im übrigen, dass jenes am 21. August in Damaskus verwendete Sarin "homemade" war:
MOSCOW, September 26 (RIA Novosti) – Russian Foreign Minister Sergei Lavrov said in an interview with a US newspaper published Thursday that homemade sarin nerve agent was used in a chemical weapons attack in Damascus on August 21

Natürlich verbindet die russische Regierung damit weiter die Absicht, dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit erneut den "Rebellen" in die Schuhe zu schieben. Jedoch wird sich Britta angesichts dieser Äusserung von her master's voice absehbar wieder auf den Rücken werfen. Und irgendeine weitere Lügenphantasie herbeizitieren müssen, warum es mit der Libyen-Connection dann doch nicht klappt. Und vermutlich gibt es in den Lügenphantasieanstalten der VTler und der russischen Regierung schon weitere Kreativwettbewerbe, wie man die Verantwortung und die Schuld des Assad-Regimes an den Vergasungen von Ghuta leugnen kann.

Auch hierfür gibt es keine eindeutigen Beweise. Sollte Libyen doch Sarin besessen haben, wird Gaddafi das der Welt bestimmt nicht auf die Nase gebunden haben. Auch im Irak lagerte noch Sarin und auch von hier könnten die Rebellen es haben, genauso wie sie es selbst produziert haben können, oder von den Unterstützerländern erhalten haben können, für eine False Flagg Attacke. Es wurde in den letzten Jahren bereits zu viel gelogen, um andere Länder angreifen zu können, unter dem Deckmantel, das Beste für deren Bevölkerung tun zu wollen. Und jedes mal geschah genau das Gegenteil. Es ging nie um die Menschen.

Und ob die Russen jemandem "was in die Schuhe schieben wollen" oder es wirklich besser wissen, kann momentan auch nicht zweifelsfrei festgestellt werden.

Es gibt zu viele Möglichkeiten, aber für die US-Regierung kann es nur eine geben, aus gutem Grund.

Nur mal angenommen, es waren die Rebellen, die man die ganze Zeit mit Waffen, Logistik und Geld unterstützt, von denen bekannt ist, dass sie zum großen Teil Verbindungen zur AlQaida haben, und noch dazu einen islamischen Gottesstaat haben wollen - was schon alleine 2 gute Gründe wären, sie nicht zu unterstützen. Wenn sich nun herausstellen würde, dass diese Rebellen Giftgas eingesetzt haben - mit Obamas "roter Linie", wie stünden die Unterstützerländer dann da, die jetzt schon wieder bekräftigen, diesen Rebellen noch mehr Unterstützung zukommen zu lassen? Und wenn dann noch das Giftgas, so wie oft behauptet, von den Saudis stammen würde... Es würde sich ja dann auch um eine "False Flag Attacke" handeln - die Glaubwürdigkeit der USA wäre für den Rest dieses Jahrhunderts erledigt. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Uli » Freitag 27. September 2013, 09:44

ralfkannenberg hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:sagen wir mal:
p^2

Und was jetzt?

Hallo Uli,

ich weiss ja, dass die Quadratfunktion "üblicherweise" recht schnell anwächst und p^2 entsprechend imposant aussieht, trotzdem liegt p zwischen 0 und 1 und da geht es halt in die andere Richtung.

Und wenn schon so ein plumper Ansatz wie derjenige von mir zu einem so schlechten "Glaubwürdigkeits"-Ergebnis führt, dann ist - schon rein heuristisch - anzunehmen, dass der tatsächliche Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen nochmals einiges tiefer liegt.
Und zu diesem Resultat kann man gelangen ohne sich auch nur ein einziges dieser ohnehin von Mitteleuropa aus kaum überprüfbaren Aussagen näher anzuschauen.

Ich würde deswegen an Eurer Stelle mit solchen unplausiblen Szenarien und Vermutungen nicht allzuviel Zeit verbringen.


Freundliche Grüsse, Ralf


Hi Ralf,

das ist doch kein Argument; ich habe zumindest keine halbwegs seriöse Idee, welche Wahrscheinlichkeit diesen Hypothesen/Spekulationen zuzuordnen sind.
Wenn sie z.B. 90% ist, dann ist das Quadrat immer noch über 80%. :)

Und die von Britta in diesem Zusammenhang zitierte Quelle sah mir nun nicht auf den 1. Blick suspekt aus und ich halte es nicht für undenkbar, dass die Djihaddisten z.B. aus Gaddafis beständen versorgt wurden. man hatte ja "damals" gehört, dass sich islamistische Gruppierungen aus Gaddafis Arsenalen bedienen.
Es sollte auch auf dieser Ebene "in dubio pro reo" gelten, oder nicht?

Die Rebellen werden ja auf mannigfaltige Weise aus Nordafrika unterstützt, z.B.:
Sex-Dschihad: Tunesierinnen zum Beischlaf nach Syrien

Das gibt schonmal einen Vorgeschmack auf die Post-Assad-Gesellschaft in Syrien. :(

Gruß,
Uli
Zuletzt geändert von Uli am Freitag 27. September 2013, 10:03, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon Britta » Freitag 27. September 2013, 09:57

ralfkannenberg hat geschrieben:machen wir es mal mit einfacher Wahrscheinlichkeitsrechnung und nehmen wir der Einfachheit an, beide Ereignisse Deiner Aussage haben gleiche Wahrscheinlichkeit.

Wie wahrscheinlich ist es dann, dass Assad unschuldig ist ?


Ich würde sagen, dass über 80% aller Fakten für Assads Unschuld sprechen.

Es gibt ja nicht nur die Möglichkeit, dass die sogenannten Rebellen an libysche Giftgasbestände herangekommen sind. Sie hatten mindestens 5 Möglichkeiten, an Giftgas heranzukommen

1. Aus Libyen
2. Aus Irak
3. Von Unterstützerländern
4. Selbstgemacht
5. Erbeutete syrische Bestände

Die Möglichkeiten, an die notwendige Abschussvorrichtung zu kommen hatten sie ebenfalls.

Skrupellos genug sind sie auch. Ihnen ist jedes Mittel recht, diesen Krieg für sich zu entscheiden.

Für Assad spricht, dass es Selbstmord gewesen wäre, Giftgas genau in dem Moment einzusetzen, als die UN-Inspektoren einreisten, genau 1 Jahr nach Obamas „roter Linie“ und zu einem Zeitpunkt, wo die Rebellen fast besiegt waren.

Die Munition ist von 1967 und Assad hat modernere Munition im Bestand. Es wäre sicherer gewesen, diese einzusetzen - wenn schon.

Warum das Risiko eingehen, die alte Munition zu verschiessen, wenn man Neuere hat, die Abschussvorrichtungen für die Alte schon ausgemustert ist, und warum nicht alles vom selben Kaliber? Außerdem war die syrische Armee gegen die „Rebellen“ auf dem Vormarsch. Die Rebellen sind nur noch in kleinen Gruppen unterwegs und mit dem Einsatz von Giftgas trifft man die unschuldige Zivilbevölkerung. Das Risiko gemessen am Nutzen spricht dagegen, dass die syrische Armee als Täter in Frage kommt. So blöde und fanatisch ist Assad nicht - zumindest macht er nicht diesen Eindruck.

Da wäre dann noch die Möglichkeit der Kollaborateure – wofür man aber der Assad-Regierung auch nicht die Verantwortung für diese Tat geben kann.

Jedenfalls sind die Beweise nicht ausreichend, um einen militärischen Angriff der USA auf Syrien zu rechtfertigen. Schon gar nicht ohne UN-Mandat. Die US-Regierung hat sich mit ihrer Eile unglaubwürdig gemacht.
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Re: Syrien - nächster Schritt

Beitragvon ralfkannenberg » Freitag 27. September 2013, 10:13

Uli hat geschrieben:
ralfkannenberg hat geschrieben:
Uli hat geschrieben:sagen wir mal:
p^2

Und was jetzt?

Hallo Uli,

ich weiss ja, dass die Quadratfunktion "üblicherweise" recht schnell anwächst und p^2 entsprechend imposant aussieht, trotzdem liegt p zwischen 0 und 1 und da geht es halt in die andere Richtung.

Und wenn schon so ein plumper Ansatz wie derjenige von mir zu einem so schlechten "Glaubwürdigkeits"-Ergebnis führt, dann ist - schon rein heuristisch - anzunehmen, dass der tatsächliche Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen nochmals einiges tiefer liegt.
Und zu diesem Resultat kann man gelangen ohne sich auch nur ein einziges dieser ohnehin von Mitteleuropa aus kaum überprüfbaren Aussagen näher anzuschauen.

Ich würde deswegen an Eurer Stelle mit solchen unplausiblen Szenarien und Vermutungen nicht allzuviel Zeit verbringen.


Freundliche Grüsse, Ralf


Hi Ralf,

das ist doch kein Argument; ich habe zumindest keine halbwegs seriöse Idee, welche Wahrscheinlichkeit diesen Hypothesen/Spekulationen zuzuordnen sind.
Wenn sie z.B. 90% ist, dann ist das Quadrat immer noch über 80%. :)

Hallo Uli,

ich hatte eine ganz konkrete Aufgabe gestellt. War deren Ergebnis tatsächlich 80% ?

Wobei ich grundsätzlich galileo's Ansatz favorisieren würde.


Freundliche Grüsse, Ralf
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