Hallo galileo2609.
galileo2609 hat geschrieben:Der Neandertaler hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß es uns ansteht, zu entscheiden ... zu beurteilen, welche Politiker letztlich zu einer Regierung in dem einen oder anderen Land angehören sollte oder nicht. Das wäre überheblich!
das hat die internationale Politik in der nicht lange zurückliegenden Zeitgeschichte auch schon anders gehandhabt. Erinnert sei hier an zwei Fälle, die beispielhaft mit Österreich zusammenhängen: So die internationale Isolierung des Bundespräsidenten
Kurt Waldheim und die
Reduzierung der EU-Kontakte zum Kabinett der ÖVP-FPÖ-Koalition.
Das stimmt - habe ich auch zu dieser Zeit schon für falsch gehalten. Wobei Österreich vielleicht etwas anders gelagert ist, denn das, was in Österreich geschieht, scheint indirekt auf Deutschland.
(ohne nun einen dummen Vergleich starten zu wollen:)
Hitler stammte aus Österreich - Österreich war das Land, welches wieder
"heim in's Reich" geholt wurde - Waldheim war Wehrmachtoffizier und an NS-Verbrechen beteiligt. Also marginal war es vielleicht doch Innenpolitik.
Für falsch hab ich die Einmischung trotzdem gehalten.
Der Unterschied zu bisherigen Einmischungen könnte höchsten darin liegen, daß wir
(die intern. Gemeinschaft) der Ukraine finanziell unter die Arme greifen müssen ... sollen.
galileo2609 hat geschrieben:Der Neandertaler hat geschrieben:Ob Politiker der dortigen Swoboda-Partei gut für die Ukraine sind, muß und sollte die dortige Bevölkerung entscheiden. Ich bin sicher, dies werden sie wohl auch früher oder später entscheiden.
Das ist ein wichtiger Test, inwieweit sich die Zivilgesellschaft der Ukraine durchsetzen kann. Zur Zeit sortieren sich die Kräfte, die auf und um den Maidan eine Rolle gespielt haben. Nach einem
Bericht der F.A.Z. differenziert sich selbst der "
Rechte Sektor" aus. Eine grundlegende Information über den Weg der Ukraine werden uns die Präsidentschaftswahlen im Mai geben. Sofern diese regulär, flächendeckend, fair und frei organisiert und abgehalten werden können.
Seltsam ist generell, daß sich
(fast) jedwede radikale Partei ... Ansicht differenziert und letztlich dezimiert. Aber wie gesagt, Veränderungen können nur von innen kommen ... von der Bevölkerung akzeptiert. Ich denke, Druck hilft da wenig!
Wollen wir hoffen, daß die Wahlen die Richtung vorgeben - leichte Zweifel bleiben.
Aus der
'Orange Revolution' und der nachfolgenden Wiederholungswahl am
26. Dezember 2004 ging ebenfalls ein westlich orientierter Politiker hervor - Wiktor Juschtschenko.
Aus der Wahl
2010 ging trotzdem wieder Wiktor Janukowytsch hervor. Hoffentlich läuft's diesmal besser.
Die Gefahr jedenfalls besteht, daß im gleichen Maße, wie sich die Opposition zerlegt, die Janukowytsch-Partei der Regionen
(PR) stärker wird.
galileo2609 hat geschrieben:Mitentscheidend dürften die konkreten Reaktionen auf die
neuerlichen Vereinbarungen des IWF mit der Ukraine sein, die mit harten und bereits
von der Rada beschlossenen Auflagen verbunden sind. Die resultierenden ökonomischen und sozialen Anpassungsschocks können kurz- und mittelfristig eine weitere Radikalisierung in der Ukraine auslösen. Wobei das kein Alleinstellungsmerkmal der Ukraine ist, sondern auch in den Krisenstaaten der EU beobachtet werden kann.
Dies dürfte Wasser auf die Mühlen der Swoboda-Partei sein. Sie wird dis als Angriff gegen das Volk sehen und dementsprechendes propagieren.
Mal sehen, wie's ausgeht?