Dgoe hat geschrieben:Wie kommt man denn auf 1920 km × 1540 km × 990 km? Fehlen nur noch Zentimeterangaben...
830 km vor der Kollision, bei der Masse abhanden kam, passt mitnichten.
Hallo Dgoe,
vielleicht erinnerst Du Dich, wie "beliebt" ich mich im astronews-Forum gemacht habe, als ich meine Meinung zur Bestimmung der Grössenangaben kundgetan habe.
Oder nehmen wir diesen Kometen da,
Siding Spring, der vor 2 Jahren am Mars vorbeigeflogen ist: bis zu 80 km (!!!) gross sollte der nach dem "best guess" sein und am Ende waren es keine 700 Meter. Aber natürlich alles "konsistent".
Was ich sagen will: auch ich bin davon überzeugt, dass es in Zukunft tatsächlich möglich sein wird, mit den aktuellen Methoden gute Grössenangaben bei Zwergplaneten und Planetoiden zu erzielen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist man noch weit davon entfernt - die Fehlergrenzen liegen nach unten bei der Hälfte und nach oben beim eineinhalb-fachen bis zum doppelten.
Und bei Kometen ist das völlig hoffnungslos, da man von der Erde aus in den meisten Fallen nicht beurteilen kann, ob der Komet schon eine Koma hat oder nicht. Und auch die beiden Zentauren Chiron und Echeclus, vermutlich auch der Zentaur Okyrhoe, können eine Koma ausbilden und Chiron und Echeclus werden dann fast so hell wie der Pluto at its brightest.
Dgoe hat geschrieben:Woher weiß man, dass überhaupt elliptisch geformt? Bestimmt wegen Schwankungen der Helligkeit, oder. Daher sicher auch die Rotationsperiodendauer.
An sich umgekehrt: anhand der Rotationsperiode. Aber diese bestimmt man via Helligkeitsschwankungen. Und dann muss man halt die Gleichungen des hydrostatischen Gleichgewichts auf den Körper anwenden.
In seltenen Fallen kann man auch Sternbedeckungen heranziehen, wie das bei der Varuna
möglich war.
Dgoe hat geschrieben:D. h. aber, dass eine 'Unwucht' sich mitdreht, sonst würde man doch gar nicht merken, dass sie elliptisch geformt ist, wenn der Äquator der Wulst wäre. Dann aber kann die schnelle Rotation auch nicht der Grund für die Form sein. Das Eine schließt das Andere weitestgehend aus.
Na dann schau mal ein Bild vom Saturn an, da sieht man den Äquatorwulst schon in einem kleinen Fernrohr.
Dgoe hat geschrieben:Sorry, hier etwas herauszupicken. Soll nicht offtopic oder Kapern sein. Einfach nur etwas Anteilnahme, das Thema ist allgemein schon hochkomplex und wahnsinnig interessant an möglichen Rückschlüssen...
Kein Problem, es ist ohnehin mehr ein brainstorming.
Haumea ist übrigens der Zwergplanet, den der spanische Astronom Ortiz dem Mike Brown gestohlen hat. Ortiz wiederum ist der Astronom, der Eigenschaften über die Dichte von Makemake veröffentlicht hat und daraufhin von Mike Brown in einem
Gegenpaper "seziert" wurde. Mehr Glück hatte Ortiz wohl bei den Ringen von Chiron, da wurde ihm nicht widersprochen.
Freundliche Grüsse, Ralf